Fragen an Ruby O. Fee
War Ihnen mit 13 klar, dass Sie mit 14 strafmündig sein würden?
Bei mir selber habe ich nie darüber nachgedacht. Aber bei ein paar Freunden habe ich mir manchmal Sorgen gemacht. Da war mir der Unterschied von 13 zu 14 schon bewusst. Sonst eigentlich nicht. Aber passiert ist nie etwas.
Wie sind Sie zur Schauspielerei gekommen?
Als ich neun Jahre alt war und in Brasilien lebte, kam in unser Dorf ein Team, das für ein Kindermodemagazin Fotos machte. Die haben mich und meine Freundin gefragt, ob wir dafür Models sein wollten und wir haben es gemacht. Die Freundin hat mir erzählt, dass ihre Mutter sie dann bei einer Agentur angemeldet hätte. Das wollte ich unbedingt auch. Ich habe so hartnäckig meine Mutter bearbeitet, bis sie schließlich davon überzeugt war, dass das bei mir nicht nur so eine Phase ist. Da waren wir dann schon in Deutschland. Hier sind wir zu verschiedenen Agenturen gegangen. Die erste haben wir genommen. Es kamen zwei, drei Castings und ich hatte die erste Rolle. Da war ich so Ende elf.
Wie haben Sie sich auf die Rolle der Sarah vorbereitet?
Das passiert alles in meinem Kopf. Ich stelle mir vor, was sie für ein Mädchen ist, was sie in ihrer Freizeit macht, was sie mag. Ich lerne meine Szenen und überlege, was ich an der und der Stelle machen möchte. Wenn ich vor der Kamera stehe, schaue ich, was passiert. Das kann auch etwas ganz anderes sein, als ich vorhatte, was sich aber gerade dann gut anfühlt. Und natürlich erzählt auch der Regisseur ganz viel.
Was hat Oliver Kienle erzählt?
Wir haben darüber geredet, wie Sarah so ist. Das hat mir geholfen, Klarheit zu finden. Er konnte das alles richtig gut erklären. Dabei hat er mir extrem viel Freiraum gegeben, ich konnte sehr viel selbst machen. Oliver Kienle ist als Regisseur so frisch und mitreißend, da will man auf der Stelle loslegen. Er ist einer meiner Lieblingsregisseure geworden.
Hat die Rolle Spaß gemacht?
Ja, total. Weil es mal etwas anderes war. Die Sarah ist ein bisschen ein prolliges Mädchen, die ihr Ding so durchzieht. Davor habe ich immer das liebe Mädchen gespielt. Bei Sarah war dann die Wendung. Da war ich die Rotzige, die Freche, hatte sogar eine Knarre in der Hand. Und ich fand auch die Geschichte toll.
Infos zu Ruby O. Fee
Ruby O. Fee, 1996 in Costa Rica geboren, lebte lange in Brasilien, bevor sie 2008 nach Berlin zog. Vor allem dem jungen deutschen Fernsehpublikum ist die mehrsprachige Nachwuchsschauspielerin bekannt. In der Fernsehserie "Allein gegen die Zeit" spielt sie als Sophie Kellermann eine der Hauptrollen. 2010 erhielt die Serie den "Prix Jeunesse International" für Kinderfilmproduktionen und den "Goldenen Spatz für Innovation" der Deutschen Kindermedienstiftung. Auf der Kinoleinwand war Ruby O. Fee erstmals 2011 in "Womb" (Regie: Benedek Fliegauf) zu sehen. Es folgte die Hauptrolle der Laila in "Löwenzahn – das Kinoabenteuer" (2011) und eine Nebenrolle in Sven Halfars Film "DeAD", uraufgeführt im Februar 2013 auf der 63. Berlinale. In der Verfilmung des Kinderbuchs "Die schwarzen Brüder", die im Oktober 2013 auf dem Filmfest Hamburg gezeigt wurde, spielt Ruby O. Fee unter anderem an der Seite von Richy Müller und Moritz Bleibtreu. Fürs Fernsehen stand sie neben der "Tatort"-Produktion "Happy Birthday, Sarah" auch für den im April 2013 ausgestrahlten Fernsehfilm "Lotta und die frohe Zukunft" sowie in der ebenfalls im April gesendeten Episode "Ewige Dunkelheit" der ZDF-Krimiserie "Letzte Spur Berlin" vor der Kamera. Von Juli bis September 2013 drehte Ruby O. Fee für den Jugendfilm "Bibi & Tina – der Film" (Regie: Detlev Buck). Darin verkörpert sie die hübsche Sophia von Gelenberg, die Widersacherin von Bibi Blocksberg.
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