Interview mit Regisseur Patrick Winczewski
25 Jahre Lena-Odenthal-"Tatort": Die Figur gerät in eine Krise, die sowohl persönlich als auch beruflich ist. Was war Ihnen beim Erzählen dieser Krise wichtig? Ist sie für Lena auch eine Chance?
Wir ignorieren in unserer Welt der Geschwindigkeit und Überreizung immer öfter unsere Müdigkeit und Erschöpfung und überspringen uns dabei gewissermaßen selbst. Wir fürchten das Scheitern und verweigern uns das Luftholen. Wir fordern zu viel von uns und erreichen nichts mehr. Niemand treibt uns so wie wir selbst. Lena Odenthal funktioniert seit 25 Jahren, treibt sich selbst und ihre Mitarbeiter. Der Zusammenbruch, den sie erlebt, ist keine Erkrankung, es ist viel mehr die Aufforderung, sich um sich selbst zu kümmern und sich vielleicht sogar noch einmal neu zu erfinden. Wir alle kennen solche Momente. Warum also nicht auch sie?
Welche Folgen hatte diese Krise für die visuelle Konzeption des Films? Was war Ihnen beim Look wichtig?
Nach einer durchlebten Krise empfinden wir uns bewegter und die Welt um uns herum wirkt farbiger, vielfältiger als zuvor. Deshalb war es klar, dass sich diese Wandlung auch im Visuellen widerspiegeln sollte. Bewegtere Kamera und weg vom entsättigten Look vergangener Tage.
Können Sie sich Lena Odenthal in zehn Jahren vorstellen?
Natürlich. Aber nicht nur mit einer Katze auf dem Sofa.
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