»Professor Prokop war und ist post mortem eine Koryphäe auf dem Gebiet der Gerichtsmedizin. Er sagte über sich selbst: 'Ich bin der Blutgruppen-Papst' und pflegte sogar fast eine Art 'Popstar'-Attitüde bei seinen Vorlesungen in den übervollen Hörsälen. Diesen berühmten österreichischen Pathologen in dieser politisch extrem bewegten Zeit in Berlin zu verkörpern, war eine wirklich spannende Erfahrung!
Ihm wurde, unter anderem, auch die Obduktion der ersten Mauertoten aufgetragen. Und sein Bestreben – gegen den Willen des sozialistischen Systems – die wahre Sachlage der Todesumstände der an der Grenze erschossenen Flüchtigen der Nachwelt zu überliefern, macht ihn für mich zu einem Helden. Die Energie und Widersprüchlichkeit der Figur, sein positiver Narzissmus, sein Brennen für die Sache und sein unermüdlicher Kampf um das Fortbestehen des Krankenhauses, haben mich besonders an dieser Rolle gereizt. Dass er nie an seinem Genius zweifelt, führt oft zu recht humorvollen Szenen.«