Peter Schneider als Kriminalkommissar Michael Lehmann
Es ist der zweite Fall für das Ermittler-Duo Lehmann und Koitzsch aus Halle an der Saale. Waren die beiden bereits vom Start weg ein eingespieltes Team, oder inwiefern erleben wir sie in „Der Dicke liebt“ von einer neuen Seite?
Ja, waren sie. Unser (Neu)Start mit dem Polizeiruf Halle war ja kein Neustart für die beiden Kommissare. Nach der Berentung von Schmücke und Schneider haben Koitzsch und Lehmann sicher schon ein paar Jährchen bei der Mordkommission Halle zusammengearbeitet, bevor das unseren verehrten Zuschauern und Zuschauerinnen dann gezeigt wurde.
Michael Lehmann ist Familienvater. Wie schwer fällt es ihm, eine Distanz zwischen Beruflichem und Privatem zu wahren, gerade wenn es um ein getötetes Mädchen geht?
Das ist sicher eine der schlimmen Besonderheiten an diesem Fall für Michael Lehmann. Er hat ja selbst drei Kinder und davon eine Tochter in ähnlichem Alter wie das Opfer. Insofern sind die Ermittlungen für ihn deutlich belastender und anstrengender. Gerade diese Distanz zu wahren, fällt ihm unheimlich schwer. Auch wenn er sich das irgendwie nicht richtig eingestehen will. Mir ging dieser Fall übrigens auch als Schauspieler ziemlich an die Nieren… Ich bin Papa von zwei Töchtern. Das ist schon sonderbar, was so ein Stoff mit Einem macht.
In einer Schlüsselszene dieses Falls nimmt sich Kommissar Lehmann viel Zeit für ein Gespräch mit einer an Demenz erkrankten Frau. Wie wichtig sind für ihn Geduld und Empathie in seinem Beruf?
Michi Lehmann ist ja über ein Quereinsteigerprogramm über mehrere Stationen bei der Kripo Halle gelandet. Im vorherigen Beruf war er Krankenpfleger. Dies und sein tiefer Glaube an Gott machen ihn zu einem sehr geduldigen und empathischen Kommissar. Manchmal steht ihm das im Wege und es ist gut, dass es seinen etwas rauhbeinigeren „Ziehvater“ Koitzsch gibt. In der Situation mit der an Demenz erkrankten Frau (aber auch immer mal sonst) kommen ihm diese Eigenschaften natürlich sehr zugute.
Der „Polizeiruf 110“ hat eine sehr eigene Handschrift. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Thomas Stuber am Set?
Für mich ist mit dieser Zusammenarbeit (auch mit Peter Kurth und dem ganzen Team) ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Was wir machen, machen wir mit einer großen Liebe zu allen Figuren, Orten und den jeweiligen Geschichten. Das Schöne ist, dass das allen so geht, und das macht die Arbeit zu etwas sehr Besonderem.
Während der erste Fall vor allem im Präsidium und in einer Straße spielte, sehen wir dieses Mal mehr von Halle an der Saale. Welches Verhältnis haben Sie persönlich zu dieser Stadt in Sachsen-Anhalt?
Ich bin zwar in Leipzig geboren aber im südlichen Zipfel von Sachsen-Anhalt (in Zeitz) aufgewachsen. Und ich kenne Halle und Umgebung sehr gut. Ich mochte die Stadt schon immer und verbinde viele prägende Erlebnisse mit ihr. Von 1985 - 1990 war ich in Halle an der Spezialschule für Musik im Advokatenweg, mein Onkel lebte in Halle und hat in Leuna gearbeitet und ich habe am Thalia Theater Halle von 2003 - 2012 sehr intensiv Theater gespielt. Viele Produktionen dort und die tolle Zusammenarbeit mit Anne Hahn gehören bis heute zu meinen künstlerischen Highlights.
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