SENDETERMIN Mi., 14.02.24 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Alkoholfasten – gesund für die Leber

mit Dr. Mohsen Radjai, Facharzt für Allgemeinmedizin

Service: Alkoholfasten – gesund für die Leber | Video verfügbar bis 14.02.2026 | Bild: WDR

Alkoholfasten von Aschermittwoch bis Karfreitag: Das nehmen sich viele vor. Der vorübergehende Verzicht auf Alkohol ist ausgesprochen gesund für die Leber, denn die kann sich vom regelmäßigen Alkoholkonsum erholen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt der Alkoholkonsum in Deutschland bei mehr als zwölf Litern pro Kopf. Damit sind wir nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im internationalen Vergleich (im Schnitt 5,8l Reinalkohol pro Jahr) ein Hochkonsumland.

Alkohol macht süchtig und krank

Alkohol wird ausschließlich in der Leber abgebaut, deren Leistungsvermögen jedoch begrenzt ist. Für Männer gelten maximal 20 bis 30g reiner Alkohol pro Tag, also ¼ l Wein oder ½ l Bier nach den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation WHO als tolerabel. Diese Grenze ist aber trotzdem individuell verschieden und sollte an maximal fünf Tagen in der Woche konsumiert werden. Denn Alkohol hat ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotential. Da das alkoholabbauende Enzym bei Frauen eine geringere Aktivität besitzt, sollten sie nur etwa halb so viel Alkohol trinken. Der Alkohol wird in der Leber zu Fett abgebaut und dort zum Teil einlagert. Daraus können ernstzunehmende Folgen resultieren.

Alkoholfasten

Sechs Wochen auf Alkohol verzichten - das nehmen sich viele Menschen jetzt vor. Von diesem Alkoholverzicht profitieren alle Organe und Abstinenz hilft auch beim Abnehmen. Vor allem die Leber kann sich regenerieren. Sie leidet am meisten unter zu viel Alkohol, weil sie für die Entgiftung des Körpers und die Energieverteilung zuständig ist. Wenn sie aber ständig Alkohol abbauen muss, lagert sie ihn in Form von Fett ein. So entsteht die sogenannte Fettleber. Allerdings kann die sich zurückbilden, wenn auf Alkohol verzichtet wird. Schon nach einem Monat lässt sich diese Entwicklung gut an den Leberwerten im Blut erkennen.

Fettleber

In der Folge eines zu exzessiven oder zu regelmäßigen Alkoholgenusses kommt es zunächst zu einer Leberverfettung. Die Fettleber kann aber auch andere Ursachen haben, am häufigsten durch unsere Lebensweise. Also Übergewicht, zu fettes Essen, zu wenig Bewegung. Eine Fettleber kann aber auch die Folge einer Virushepatitis sein, seltener sind Vergiftungen (Pilzgifte, chlorierte Kohlenwasserstoffe). Auch Medikamente wie Kortison oder Tetrazykline (Antibiotika) können eine Leberverfettung verursachen. Bei Kindern unter 15 Jahren kann es durch die Einnahme von Acetylsalicylsäure zu einer schweren Erkrankung, dem so genannten Reye-Syndrom kommen, das ebenfalls zu einer Leberverfettung führt.

Symptome einer Fettleber

Der Patient spürt von den Leberveränderungen meist erst dann etwas, wenn zu der Verfettung dann auch noch eine Entzündung hinzukommt. Die Patienten klagen dann neben der Müdigkeit vor allem über Verdauungsbeschwerden und ein Druckgefühl im rechten Oberbauch. Als Folge der Leberentzündung kann dann eine Leberzirrhose entstehen, die auch das Risiko für Leberkrebs erhöht. Ein gesicherte medikamentöse Therapie zur Umkehr einer Leberzirrhose besteht bis heute nicht. Sind die Leberveränderungen Folge unserer fettreichen Lebensweise, hilft nur eine konsequente, anhaltende Ernährungsumstellung und Bewegungstherapie.

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