SENDETERMIN Mi., 20.12.23 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Gesund durch die Feiertage

mit Dr. Mohsen Radjai, Facharzt für Allgemeinmedizin

Service: Gesund durch die Feiertage | Video verfügbar bis 20.12.2025 | Bild: WDR

Die Zahlen der akuten Atemwegserkrankungen und der grippeähnlichen Infekte gehen momentan zwar zurück; trotzdem können Grippe und Corona-Infektionen auch während der Feiertage Ursache für Erkrankungen sein.

Doch auch Stollen, Glühwein oder der Gänsebraten mit Rotkohl und Kartoffelklößen können zu unangenehmen Nebenwirkungen führen. Denn größere Mengen an süßen, fettigen oder scharfen Lebensmitteln führen dazu, dass mehr Magensäure gebildet wird. Kommt diese vermehrt mit der Schleimhaut der Speiseröhre in Kontakt, ist das typische, unangenehme Sodbrennen die Folge.

Hier ein paar Tipps, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein

Sodbrennen

Ursache für Sodbrennen ist übermäßig viel Alkohol, Stress oder zu fettes Essen. Abhilfe schafft ein Kräutertee mit Kamille, Fenchel und Kümmel zu gleichen Teilen. Tipp: Sie können sich diesen Tee in der Apotheke mischen lassen. Der Preis für 100 g beträgt cirka 5 Euro.

Wichtig: Der Kräutertee sollte auf keinen Fall Pfefferminze enthalten. Der Grund: Pfefferminze enthält ätherische Öle, die den Spannungszustand des Mageneingangs senken und dadurch dem Sodbrennen Vorschub leisten können.

Hilfreich gegen Sodbrennen sind auch 5 – 6 EL Magerquark oder 2 EL Haferflocken oder 200 g fettarmer Joghurt. Das Eiweiß puffert nämlich die überschüssige Säure ab. Darüber hinaus reichlich kohlensäurefreies Mineralwasser trinken.

Völlegefühl

Achten Sie darauf, dass Sie während der Festtage genügend trinken. Ideal sind 1 – 2 Liter Mineralwasser oder ungesüßter Kräutertee. Hilfreich sind auch ein paar Stückchen frische Ananas, Kiwi oder Feigen. Diese Früchte enthalten verdauungsfördernde Enzyme. Scharfe Gewürze wie z. B. Pfeffer und Chili kurbeln ebenfalls die Verdauung an.

Übelkeit

Nach fettem und süßem Essen kann der Magen derart rebellieren, dass es zu starker Übelkeit kommen kann. Vorbeugend hilft eine Tasse Wermutkrauttee (erhältlich in der Apotheke). Einfach 1 – 2 TL davon mit ¼ Liter heißem Wasser übergießen und 5 – 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Vor einer anstehenden üppigen Mahlzeit langsam und schluckweise trinken. Das regt die Verdauungssäfte an und beugt Übelkeit vor.

Blähungen

Blähungen sind keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Sie entstehen entweder durch das Verschlucken von Luft oder wenn sich zu viele Gase im Darm bilden. Grund hierfür kann eine falsche Ernährung, zu üppiges, fettiges, süßes, hastiges Essen, Stress und Angst, aber auch eine Reihe von Darmerkrankungen sein.

Stress

Gegen Stress an den Weihnachtstagen kann eine Banane helfen. In Bananen steckt viel Magnesium, das entspannt und wirkt wie ein Stresskiller. Zudem enthalten Bananen das Glückshormon Serotonin und führen es dem Körper zu. Das funktioniert auch mit Walnüssen. Die haben noch einen höheren Serotoningehalt. Anisplätzchen beruhigen genauso die Nerven wie eine Tasse Kräutertee z. B. mit Melisse, Minze, Pfefferminze, Hibiskus oder der klassische Weihnachtstee.
Ein Spaziergang an der frischen Luft von mindestens 30 Minuten muntert ebenfalls auf, denn auch der regt die Serotoninbildung an und baut andererseits Stresshormone ab.

Harmlose Erkältung oder doch Grippe?

Schnupfen und Erkältungen, die gibt es besonders jetzt in der kalten Zeit. Ganz selten sind es Bakterien, die einen Schnupfen auslösen. In den meisten Fällen sind es Viren. Die Folge: Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Halsschmerzen, eventuell mäßiges Fieber, Kopf-, Glieder- und leichte Muskelschmerzen sowie Mattigkeit. Diese Symptome sprechen für eine lästige, in der Regel aber ungefährliche Erkältung.

Wir fühlen uns schon etwas krank, meistens gehen wir aber trotzdem arbeiten und schonen uns nicht. Das ist ein Fehler, denn um eine an sich harmlose Erkältung auszukurieren, benötigt unser Körper Ruhe und Schonung. Inhalationen mit heißen Dämpfen, Nasenspülungen und Eukalyptusextrakte können bei Erkältungen helfen, die Symptome zu lindern. Auf das Rauchen zu verzichten, kann die Dauer von Erkältungen verkürzen.

Symptome einer echten Grippe

Die sind von Beginn an schlimmer: Die Betroffenen fühlen sich richtig krank. Beschwerden setzen oft so plötzlich und heftig ein, dass die Patienten sogar die Uhrzeit nennen können. Hinzu kommen plötzliche Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und trockener, schmerzhafter Husten. Der/die Patient/in fühlt sich sehr abgeschlagen, müde und schwach. Oft treten auch Halsschmerzen und Schluckbeschwerden auf.

Was tun bei einer Covid-Infektion?

Die Betroffenen fühlen sich ähnlich wie bei einer Grippe ebenfalls richtig krank. Mit einem Test lässt sich herausfinden, ob es sich um Grippe oder Covid handelt. Gegen Fieber und Schmerzen ist es ratsam, Schmerzmittel, ebenso wie Erkältungstee bereitzuhalten.

Wann zum Arzt?

wenn ich mich elender fühle als sonst üblich und mich meinen Aufgaben nicht mehr gewachsen fühle
wenn ich mich nach zwei, drei Tagen statt besser eher schlechter fühle
wenn das Fieber länger als 3 Tage dauert Wenn Medikamente, die sonst wirken, nicht helfen