SENDETERMIN Mo., 14.08.23 | 05:30 Uhr

Service: Tiny Houses – Wohnen auf kleinem Raum

mit Fabian Müller, Baulandentwickler

Service: Tiny Houses – Leben auf kleinem Raum | Video verfügbar bis 14.08.2025 | Bild: WDR

Ein Tiny House ist ein kleines Gebäude, das auf einem Grundstück steht und zwischen 15 und 50 Quadratmeter groß sein kann. Es gibt aber auch mobile Tiny Häuser, die auf Campingplätzen oder ausgewiesenen Flächen stehen. Jedes Tiny House ist mobil und kann zum Beispiel bei Arbeitsplatzwechsel oder Umzug an einem anderen Ort aufgestellt werden.

Menschen, die diese Wohnform wählen, möchten bewusst mit wenig Wohnraum und wenig Besitztümern auskommen. Oft steckt der Traum dahinter, möglichst einfach und autark auf einem eigenen Stückchen Grün zu leben.

Für den Bau eines Tiny Houses werden weniger Ressourcen verbraucht als für ein großes Haus. Damit wird ein geringerer Flächenverbrauch durch höhere Wohndichte von Tiny House Villages im Vergleich zur Einfamilienhaussiedlung erreicht. Ein Tiny House ist im Unterhalt bei Strom und Heizung günstiger als ein herkömmliches Haus. Doch bei der praktischen Umsetzung sind einige Hürden zu überwinden.

Was kostet ein Tiny House?

Die günstigsten Tiny Houses gibt es schon für weniger als 30.000 Euro. Je nach Ausstattung, Materialqualität oder Größe gibt es dabei nach oben keine Grenze. Es werden auch Tiny Houses für mehr als 250.000 Euro angeboten. Tatsächlich ist der Quadratmeterpreis für ein Minihaus in der Regel nicht niedriger als für eine größere Immobilie. Die Gesamtkosten sind am Ende nur deshalb geringer, weil sie weniger Fläche verbauen. Zu bedenken sind auch die Betriebskosten des Hauses, das mit warmem Wasser und einer Heizung ausgestattet sein sollte. Ebenso fallen Kosten für ein geeignetes Grundstück an.

Was sind die Vorteile?

Mit einem Tiny House kann der Traum vom eigenen Heim realisiert werden, ohne gleich ein klassisches, großes Einfamilienhaus bezahlen und unterhalten zu müssen. Zudem ist das eigene Minihaus nicht an seinen Aufstellort gebunden.

Was sind die Nachteile?

Mögliche Stellplätze sind in Deutschland rar. Auf Dauer kann es schwierig werden, zusammen auf beengtem Wohnraum zu leben. Für Familien mit Kindern ist es eher ungeeignet.

Brauche ich eine Baugenehmigung?

Eine Baugenehmigung ist (fast) immer notwendig, wenn es im Haus Aufenthaltsräume oder eine Toilette gibt. Ein kleines Gebäude wie ein Tiny House wird nicht selten nach dem so genannten vereinfachten Genehmigungsverfahren baurechtlich zugelassen.

Der Nachweis der Standsicherheit sowie der Nachweis des Brandschutzes sind immer erforderlich. Die für eine Baugenehmigung notwendigen Nachweise und Berechnungen stellen normalerweise keine Schwierigkeit dar, weil die Hersteller das Haus bereits entsprechend konstruiert und die dazugehörigen Berechnungen durchgeführt haben. Trotzdem ist es empfehlenswert, bei der Aufstellung eines Tiny Houses mit einem örtlichen Architekturbüro zusammenzuarbeiten, weil dort die Abläufe und gesonderten Vorgaben der Gemeinde bekannt sind.

Keine Baugenehmigung wird benötigt, wenn das Haus auf einem Camping- oder Ferienwohnplatz, der nicht für das Dauerwohnen zugelassen ist, aufgestellt wird. Oder das Tiny House Räder hat oder nur als Wohnwagen genutzt wird.

(Quelle: verbraucherzentrale.de)

Wie ökologisch ist ein Tiny House?

Tiny Houses sind keine ökologische und nachhaltige Form des Wohnens, weil ein solches Gebäude pro Person oder pro Quadratmeter Nutzfläche einen hohen Material-, Flächen- und Heizenergiebedarf hat. Das liegt einerseits daran, dass das Haus freistehend aufgestellt wird, womit jede Einzelpartei verhältnismäßig viel Fläche beansprucht, auch auf verkleinerten Grundstücken.

Außerdem ist der gesamte Innenraum eines Tiny Houses von Außenflächen umhüllt, die baulich präpariert werden müssen und durch die Raumwärme, also Heizenergie, verloren geht. Das lässt sich jedoch durch eine gute Dämmung mit einem möglichst großen Anteil ökologischer Rohstoffe, wie zum Beispiel mit Schafwolle verhindern.

(Quelle: verbraucherzentrale.de)

Links

Weitere Informationen

• Verbraucherzentralen, Kleiner wohnen heißt nicht, nachhaltiger leben
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/strom-sparen/tiny-houses-kleiner-wohnen-heisst-nicht-nachhaltiger-leben-67322

• Youtube, WDR-Doku, Leben ohne Luxus
https://www.youtube.com/watch?v=7R5YhwLPC0s

• Yotube, WDR, Heimatflimmern: Tiny House – Großes Wohnglück im kleinen Haus
https://www.youtube.com/watch?v=wJEtqCXdJwM!

• Youtube, SWR: Ein eigenes Haus für 35.000 Euro
https://www.youtube.com/watch?v=aHIMjU2rR_0

• ARD Mediathek, Heimatflimmern: Kleiner wohnen, größer träumen
https://www.ardmediathek.de/video/heimatflimmern/kleiner-wohnen-groesser-traeumen/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWRhZjlmZTE2LWFjMmUtNDkzZC04Zjk0LWRmN2Y5MzI0Y2RhYg

• WDR, Planet Wissen: Tiny House-Siedlung
https://www1.wdr.de/mediathek/video-tiny-house-siedlung-100.html

• WDR, Cosmo, Wasteland: Tiny House zu viert
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/cosmo/wasteland/audio-klein-kleiner-tiny-house---reichen--quadratmeter-zu-viert-100.html

• WDR, Lokalzeit: Tiny Houses für Obdachlose
https://www1.wdr.de/mediathek/video-tiny-houses-fuer-obdachlose-102.html

• ARD Mediathek, Tiny House Geschichten
https://www.ardmediathek.de/video/dokumentarfilm/tiny-house-geschichten-leben-auf-wenigen-quadratmetern/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE2OTc0MDI

• Youtube, SWR-Doku: Ein Tiny House-Dorf entsteht
https://www.youtube.com/watch?v=Gc7hTlxqVAs

Stand: 14.08.2023 09:36 Uhr

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