SENDETERMIN Di., 05.12.23 | 05:30 Uhr

Service: Fragen rund ums Ehrenamt

mit Marieke Einbrodt, Stiftung Warentest

Service: Fragen rund ums Ehrenamt | Video verfügbar bis 05.12.2025 | Bild: WDR

Info-Box: Um von einem Ehrenamt sprechen zu können, müssen fünf Merkmale erfüllt sein: Die Tätigkeit ist freiwillig und unentgeltlich, wird kontinuierlich und auf organisierte Weise ausgeübt und kommt anderen zugute.

Übungsleiterpauschale

Das Finanzamt gewährt einen Steuerfreibetrag für Aufwandsentschädigungen von bis zu 3000 Euro im Jahr für Engagement im gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Bereich. Er gilt außerdem für Tätigkeiten bei einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft wie Schule, Volkshochschule, Universität und Sportverein. Parteien und Gewerkschaften sind außen vor. Begünstigt sind zum Beispiel:

Trainer/in, Übungsleiter/in und Ausbilder/in in Vereinen
Dozent/in, Lehrer/in und Prüfer/in an Universitäten, Schulen, Volkshochschulen und öffentlichen Einrichtungen oder Dienststellen
Pfleger/in, Spielkreis- oder Ferienbetreuer/in, Betreuer/in in Kirchen, Kulturstätten oder im Umwelt- und Katastrophenschutz
Chorleiter/in, Dirigent/in und Künstler/in in Vereinen

Weniger Steuern und Sozialabgaben

Bis zu 3000 Euro Übungsleiterfreibetrag im Jahr (250 Euro im Monat) können Helfer und Helferinnen, die pädagogisch, pflegerisch oder künstlerisch tätig sind, für ihre nebenberufliche Tätigkeit steuer- und sozialversicherungsfrei erhalten, 600 Euro mehr als bis Ende 2020. Für alle anderen ehrenamtlich Tätigen bleiben bis zu 840 Euro im Jahr (70 Euro im Monat) steuer- und sozialversicherungsfrei. Das sind 120 Euro mehr als bis Ende 2020.

Voraussetzungen

Die Zeit der ehrenamtlichen, nebenberuflichen Tätigkeit beträgt im Jahr nicht mehr als ein Drittel der Arbeitszeit einer vergleichbaren Vollzeitstelle. Außerdem muss die Einrichtung oder Organisation eine juristische Person des öffentlichen Rechts sein. Dazu gehören etwa Gemeinden, Ärztekammern, Universitäten, Schulen oder bestimmte Religionsgemein-schaften. Zu den als gemeinnützige, mildtätige oder kirchlich anerkannten Einrichtungen können etwa Sport-, Umwelt-, Kultur-, Musikvereine und Wohlfahrtsorganisationen gehören.

Info-Box: Tipp: Sie studieren, sind arbeitslos, im Ruhestand oder Elternurlaub und wollen helfen? Auch dann können Sie die Freibeträge nutzen. Es gibt sie aber nur einmal im Jahr – Einnahmen aus mehreren Nebenjobs werden addiert. (Quelle: Finanztest)

Versicherungsschutz

Fragen Sie bei dem Verein oder der Organisation, für die Sie ehrenamtlich tätig sind, ob Sie bei Ihrem Einsatz gesetzlich oder privat unfallversichert sind und welche Haftpflichtversicherung einspringt, wenn Sie einen Schaden verursachen – auch wenn Sie Ihr eigenes Auto benutzen. Übungsleiter und -leiterinnen sind in der Regel über den Verein mit einer privaten Gruppenunfallversicherung geschützt. Eine private Unfallversicherung kann sinnvoll sein, um ggf. Langzeitschäden abzusichern. Für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in Sportvereinen gilt die gesetzliche Unfallversicherung nicht.

Ebenso ist eine private Haftpflichtversicherung sinnvoll, bei der ehrenamtliche Tätigkeiten mitversichert sind. Viele gemeinnützige Vereine bieten aber auch eine Gruppenhaftpflichtversicherung an, die Sachschäden, die Vereinsmitglieder Dritten beim Einsatz im Verein zufügen. (Quelle: Finanztest)