SENDETERMIN Di., 31.01.23 | 05:30 Uhr

Service: Knieverletzungen

mit Dr. Tanja Kostuj, Chefärztin Orthopädisch-Traumatologisches Zentrum St. Marien-Hospital, Hamm)

Service: Knieverletzungen | Video verfügbar bis 31.01.2025 | Bild: WDR

Etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland verletzen sich jährlich beim Sport, Häufig sind die Knie betroffen.

Die häufigsten Knieverletzungen

Zerrung: Häufige Ursachen sind plötzliche Beschleunigungs- und Abstopp-Bewegungen, die zu schmerzhaften Überdehnungen im Kapsel- und Bandapparat des Gelenks führen.

Bänderrisse machen rund 20 Prozent aller Sportverletzungen aus. Unter einem Bänderriss versteht man den teilweisen oder vollständigen Abriss eines Gelenkbandes, des Außenbands, Seitenbands oder Kreuzbands. Bei Verdacht sollte das entsprechende Gelenk sofort ärztlich untersucht werden. Bei der Behandlung reicht vielfach eine Gehschiene, die ein normales Abrollen des Fußes ermöglicht, so dass das Band von selbst wieder zusammenwächst. Oft ist aber eine Operation unvermeidlich.

Kreuzbandriss: Es handelt sich dabei um einen teilweisen oder kompletten Riss des vorderen und/oder hinteren Kreuzbandes im Kniegelenk. Er kann sowohl isoliert als auch im Rahmen einer umfassenden Knieverletzung auftreten. Bleibt ein Kreuzbandriss unbehandelt, können langfristig degenerative Schäden im Knie entstehen.

Meniskusriss: Typische Auslöser eines Meniskusrisses sind Dreh-Sturzverletzungen, beispielsweise beim Skifahren oder Fußball. Bei solchen Unfällen wird der Meniskus durch das Körpergewicht fixiert, während gleichzeitig der Fuß verdreht wird. Besonders bei vorgeschädigtem Meniskus kann es dadurch zu einem Meniskusriss kommen. Auch im Alltag kann ein Meniskusschaden auftreten, etwa beim "In-die-Hocke-Gehen".

Prellungen/Verstauchungen: Sie gehören (nicht nur im Sport) zu den häufigsten Verletzungen. Sie entstehen durch einen Schlag oder Stoß und der daraus resultierenden Quetschung der Blutgefäße. Oft bleibt die Haut unverletzt und darunter entsteht ein Bluterguss. Eine Prellung kann Muskeln, Gelenke und Knochen betreffen. Gerade die Muskelprellung ist besonders schmerzhaft. Muskelprellungen lassen sich mit Wärmeanwendungen oder Massagen behandeln. Bei Knochenprellungen, z.B. am Schienbein entsteht ein Bluterguss zwischen der schmerzempfindlichen Knochenhaut und dem Knochen selbst. Bei Gelenkprellungen entsteht der Bluterguss im Gelenk selbst, was die Bewegungsfähigkeit stark einschränkt.

Info-Box: Erste Hilfe bei Knieverletzungen

kühlen
Umschläge mit Quark und Kohlblättern
angepasste körperliche Aktivität/Sport
konservative Behandlungen: Spritzen und Medkamente
Radiosynoviorthese, eine Behandlung mit einem radioaktiven Stoff, der ins Knie gespritzt wird und bei verschleißbedingter Reizung der Gelenkschleimhaut gut wirken kann
Operationen, wenn nichts mehr hilft