SENDETERMIN Mo., 11.03.24 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Raus aus dem Winterschlaf

mit Dorothée Waechter, Gartenbau-Ingenieurin

Service: Raus aus dem Winterschlaf | Video verfügbar bis 11.03.2026 | Bild: WDR

Die blütenarme Zeit ist vorbei. Endlich können Frühlingsliebhaber den Garten oder Balkon mit wenigen Handgriffen wieder farbenfroh gestalten. Im Frühjahr erwacht eine Pflanze nach der anderen aus dem Winterschlaf und deshalb ist es ratsam, nicht alles auf einmal, sondern lieber nach und nach zu pflanzen und die Entwicklung bis Ostern zu genießen.

Farbe und Duft

Die Auswahl an Pflanzen in den unterschiedlichen Farben ist groß. Natürlich passt eisiges Weiß noch an vielen Tagen sehr gut zur Außentemperatur. Aber goldgelbe Blüten bringen ein bisschen Wärme in den Garten oder auf den Balkon. Ebenso die Buntheit von orange über pink bis hin zu rosa und rot. Blau ist im Frühling ein Klassiker. Er bringt eine romantische Note ins Spiel. Wer all das geschickt mit unterschiedlich hohen Pflanzen, heranwachsenden Zwiebelblumen sowie haltgebenden Zweigen kombiniert, kann sich eine kreative Frühlingssituationen zusammenstellen.

Bunte Kästen und Körbe

Damit nicht alles gleichzeitig blüht, sollten jetzt nur einzelne Balkonkästen und kleine Schalen und Gefäße bepflanzt werden. So bleibt die Steigerung zum Sommer erlebbar. Wichtig: Die Pflanzabstände sollten großzügig gewählt werden, denn mit den steigenden Temperaturen beginnen die Pflanzen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite zu wachsen. Gerade Hornveilchen, Stiefmütterchen, aber auch Vergissmeinnicht und Goldlack brauchen Platz. Ideale Pflanz-Partner sind die schlank nach oben wachsenden Narzissen und Traubenhyazinthen.

Auch erste Frühlingskräuter wie Schnittlauch und Petersilie können in die Gefäße integriert werden. Wer gerne mal ein paar Blätter Salat für den Snack zum Mittag erntet, pflanzt dazwischen krausblättrige Pflücksalate. Das frische Grün rundet die Frühlingsstimmung ab.

Dauerblüher für mehr Nachhaltigkeit

Wer noch vom Sommer und Herbst die Gefäße mit Erde gefüllt hat, kann das alte Substrat mit ein paar Händen frischer Erde oder reifem Kompost auffrischen. Nachhaltiger ist es, wenn erst zum Sommer die Erde in den Gefäßen aufgefrischt wird. Erst dann werden vor allem Dünger und die organischen Strukturen für die Wasserspeicherung gebraucht.

Als Pflanzen mit einer langen Blühdauer sind „Zweijährige“ wie Hornveilchen und Vergissmeinnicht zu empfehlen. Aber auch Narzissen oder Traubenhyazinthen können nach der Blüte direkt in den Garten gepflanzt werden, so dass sie die Lücken im kommenden Frühjahr mit ihrem Flor schmücken.

Qualität der Pflanzen

Das A und O für die langlebigen Frühlingsblumen ist die Qualität. Sie lässt sich an Blättern und Blüten erkennen. Es sollten zahlreiche Blüten angesetzt und möglichst noch in einem sehr knospigen Zustand sein. Aber auch der Wurzelballen ist ein wichtiger Indikator für die Qualität: Die Erde im Topf sollte gut durchgewurzelt sein. Die Wurzeln müssen den Erdballen halten, wenn sie aus einem Meter Höhe herunterfallen. Alle sichtbaren Wurzelspitzen sollten einen vitalen, frischen Eindruck machen und keinesfalls bräunlich faul oder eingetrocknet aussehen. Wenn sich die Wurzeln am Topfboden bereits dicht drängen, lässt das den Schluss zu, dass die Pflanzen zu lange gestanden haben.

Info-Box: Wichtig: Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Pflanzen gut gewässert sind und der Verkaufsbereich nicht an einer zugigen Stelle aufgebaut ist. Pflanzen, die nachts in die warmen Verkaufsräume bei Bau- und Supermärkten gestellt werden, verblühen schneller als solche, die nachts von der Abkühlung im ungeheizten Gewächshaus profitieren.