So., 04.05.14 | 19:20 Uhr
Das Erste
Schnappschuss USA: Stromleitungen
Denn die meisten Stromleitungen in diesem Land sind nicht unterirdisch verlegt, sondern hängen von Haus zu Haus. Man könnte meinen, man wäre hier in Kalkutta oder Timbuktu, und nicht mitten in der mächtigen Hauptstadt der Weltmacht USA. Aber, warum ist das im 21. Jahrhundert hier immer noch so?
Denn die Gefahr, gegrillt zu werden, ist ja nur das eine. Immer wieder fallen Milliarden-Kosten an, weil Stürme die Stromleitungen ummähen wie Grashalme. Dann bleiben Millionen Amerikaner tagelang ohne Strom. Und ganze Kohorten von Einsatztrupps versuchen, sommers wie winters, den Anschluss wieder herzustellen. Eine Sisyphus-Arbeit.
Ein Techniker:
Deshalb haben smarte Amerikaner sicherheitshalber so etwas im Schuppen: einen Notfall-Generator.
Herman Norce:
Aber selbst wenn man einfach nur die Sträucher im Vorgarten stutzen möchte, müssen oft extra die Stadtwerke anrücken, um erst mal das Stromkabel abzuhängen.
Probleme mit Spannung – doch die Lösung ist nicht ganz so simpel, erklärt uns der Energieexperte Scott Sklar.
Scott Sklar, Energieexperte:
Und doch hat in den USA das Umdenken begonnen. In vielen Neubausiedlungen gilt bereits: Strom kommt unterirdisch. Und gerade hat Washington D.C. ein Gesetz verabschiedet, nach dem die Leitungen der Hauptstadt verbuddelt werden sollen. Das könnte allerdings zehn Jahre dauern. Bis dahin hängt das ARD-Studio Washington weiter an diesem Kabelmast.
Autor: Ingo Zamperoni / ARD-Washington D.C.
Stand: 05.05.2014 01:00 Uhr
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