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Frankreich: Olympia ganz fern

PlaySurfer beim Training auf der französisch-polynesischen Insel Tahiti
Frankreich: Olympia ganz fern | Bild: picture alliance/dpa/Pool AFP/AP | Ben Thouard

Alles in Paris: das ist das Konzept dieser Olympischen Sommerspiele. Aber manche wenige Sportarten konnten einfach nicht in Paris ausgetragen werden. Surfen gehört dazu. Die Disziplin wird in einem französischen Überseegebiet ausgetragen: Tahiti. Keine olympische Sportstätte liegt so weit von Paris entfernt, wie diese. Das Urlaubsparadies erlebt diese Spiele als Herausforderung: Stolz und Vorfreude zum einen, die Gastronomen kämpfen aber mit den hohen Sicherheitsauflagen. Eine Reportage vom exotischsten Austragungsort.

Unzufriedenheit bei den Einheimischen

Das ist eine der besten Wellen der Welt – Traum olympischer Wellenreiter, im Pazifischen Ozean. 15.700 Kilometer von Paris entfernt, ist Tahiti Austragungsort der Surf-Wettkämpfe. Nicht weit vom Strand: Der Imbiss von Parker Lesta. Sein Restaurant befindet sich vor der Olympia-Sicherheitszone, er wartet seit Tagen vergeblich auf Gäste. "Am Anfang waren wir sehr zufrieden: das Olympische Komitee war hier, aber nach und nach haben wir gemerkt: Es gibt keine Informationen zwischen dem Komitee dort – und der Bevölkerung hier."

Parker Lesta in seinem Restaurant
Im Restaurant von Parker Lesta fehlen die Gäste | Bild: SWR

Parkers Restaurant bleibt leer, weil man hierher nur mit einer gültigen Akkreditierung kommt. Das wissen aber nur wenige. Flaute wegen der Spiele: so wie Parker geht vielen Geschäftsleuten auf der Insel. Auch auf dem Markt hört man viele Klagen. Olympia bringt Einschränkungen für die Händler mit sich, die sie so nicht gewöhnt sind: "Das ist schon enttäuschend für uns. Warum? Normalerweise wenn Surfwettkämpfe hier auf Tahiti stattfinden, ist der Zugang offen für alle. Man kann schon sagen, dass die Mehrheit hier eher unzufrieden ist." Jetzt gibt es mehr Polizei und Kontrollen als je zuvor auf der Insel – für einen reibungslosen Ablauf der Spiele – und die Sicherheit der Athleten.

Eine der besten und gefährlichsten Wellen der Welt

Tim Elter und Camilla Kemp sind die beiden deutschen Surfer im Wettbewerb. Sie sind schon ein paar Tage hier, um sich an die 12-Stunden Zeitverschiebung zu gewöhnen. Die Inselbewohner lassen sie ihren Frust nicht spüren, erzählen sie. "Wir werden super behandelt, alle sind super fröhlich, dass wir da sind", sagt Camilla Kemp. "Jetzt wo es richtig losgeht ist die Vorfreude supergroß, auch bei den locals, wir werden wie Könige behandelt." Dazu gehört auch das komfortable olympische Dorf: ein elegantes Schiff mit Außenpool und mehreren Bars, ankert direkt am Strand. "Es ist der Hammer auf diesem Boot zu sein, es gibt einem ein krasses olympisches Gefühl, viel mehr als wir erwartet hätten", sagt Tim Elter. "Wir sind den ganzen Tag am Feiern und nehmen das auch mit in den Wettkampf."

Schiff zur Unterbringung der Athleten
Olympisches Dorf auf dem Wasser  | Bild: SWR

Camilla ist die erste deutsche Surferin überhaupt bei Olympia. Sie wird für den Ritt auf der Welle einen Helm tragen, denn die Bedingungen hier sind außergewöhnlich. "Es ist eine der gefährlichsten Wellen der Welt, alles kann passieren, wir sind super vorbereitet, ich freu mich dabei zu sein." Die Spiele sind auch auf Tahiti eröffnet, und fast scheint es, als sei der Ärger über alle Einschränkungen und Hindernisse für den Moment vergessen. Und das kleine internationale Olympia-Surfteam ist am Start – für die atemberaubenden Wettkämpfe am anderen Ende der Welt.

Autorin: Sabine Rau, ARD-Studio Paris

Stand: 29.07.2024 01:01 Uhr

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