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Neuseeland: Streit um Jagd auf invasive Tierarten

Neuseeland: Streit um Jagd auf invasive Tierarten | Bild: picture alliance / imageBROKER | Terry Whittaker/FLPA

Ein Sonntagmorgen wie aus dem Bilderbuch auf der Südinsel Neuseelands. Matt macht mit seinen Kindern und Freunden aus der Umgebung einen Familienausflug. Alle sind sich einig, was sie dann am liebsten tun: Jagen.
Heute läuft es gut: ein Hirsch, ein Treffer. Familie Bailey ist mit ihrem Hobby in Neuseeland keine Ausnahme. Dass Tiere sterben, stört die Kinder nicht, im Gegenteil sie sind fasziniert von der Jagd. Fette Beute gibt es hier in den Bergen genug. Kurze Zeit später läuft Matt ein Wildschwein vor das Gewehr.
Aber Familie Bailey jagt nicht nur aus Spaß. Auch um einheimische Tierarten zu schützen. Auf die Insel eingewanderte Tierarten wie Schweine bedrohen zum Beispiel neuseeländische Vögel oder Eidechsen.

Feinde: Wildkatzen, Hermeline, Opossums

Das sind noch größere Feinde der einheimischen Vögel und Eidechsen. Und sie jagen meist nachts: Wildkatzen, Hermeline, Opossums. Sie fressen zum Beispiel Eier von Kiwis und Kakapos: neuseeländische Vögel, die von Natur aus nicht fliegen können und den Räubern hilflos ausgeliefert sind.
Mit Kampagnen wie dieser wirbt Neuseeland dafür, dass die Bevölkerung beim Kampf gegen die invasiven Arten hilft. Bis 2050 will die Regierung das Problem im Griff haben.
Diese Einstellung hassen viele hier: Christchurch, die größte Stadt der neuseeländischen Südinsel. Die Tierschützer Will und Sarah protestieren regelmäßig gegen die Methoden der Leute auf dem Land, finden, man solle das anders regeln, mit Sterilisation oder genetischen Methoden, nicht einfach wahllos abschießen.
Vor allem solche Wettbewerbe machen Tierschützer wütend. Einmal im Jahr reisen Jagdbegeisterte aufs Land. Wer schießt am meisten an einem Tag? Auch darum geht es hier. Für tote Wildkatzen gibt es eine extra Preiskategorie. Viele Kinder machen mit. Für die Tierschützer der falsche Weg.
Die Farmer hier kennen die Bedenken der Tierschützer, können sie aber nicht teilen. Sie sind überzeugt: Nur wenn sie auf ihre Art die invasiven Tierarten bekämpfen, kann Neuseelands ursprüngliche Tierwelt so vielfältig bleiben.

Autor: Florian Bahrdt, ARD Singapur

Stand: 20.10.2024 20:24 Uhr

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