So., 04.08.19 | 19:20 Uhr
Das Erste
Entdeckt: Warum tanzen Peruaner mit Scheren?
Sonntags in Lima, Perus Hauptstadt, geschieht Seltsames: Ich beobachte einzelne, sehr bunte Männer, die durch die Straßen ziehen. Neben einer Schnellstraße liegt ein Park: Hier komme ich der Sache näher: Garderobenwechsel für die sogenannten Scherentänzer. Acht Männer ziehen sich bestickte Westen, traditionelle Hüte und Knieschützer an. Die werden sie später noch brauchen.
Der Scherentanz ist 1000 Jahre alt, älter noch als die Inkas. Er hat all die Jahre überlebt – gegen alle Widerstände, verpönt bei Kirche und Staat – jahrhundertelang, und wird heute so bewundert wie nie zuvor.
Die beiden Klingen der Schere stehen für Mann und Frau, erklärt mir Angel Reychichi. Mit fünf Jahren lernte er, beide rhythmisch klingen zu lassen. Ich merke: Es ist sehr viel schwieriger, als es aussieht. Und: Scherentanz ist akrobatische Schwerstarbeit. Die Scherentänzer von Peru – mitten in Lima.
Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro
Stand: 04.08.2019 22:51 Uhr
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