Mo., 10.09.18 | 04:50 Uhr
Das Erste
Syrien: Alltag in Damaskus
Während sich die Lage in Idlib zuspitzt, kehrt in Damaskus allmählich wieder der Alltag ein. Die Menschen finden auch wieder Zeit für Vergnügungen. Alexander Stenzel vom ARD-Studio Kairo hat sich umgesehen.
Am Sonntagnachmittag flanieren die Menschen durch die Altstadt von Damaskus. Der Krieg rückt zunehmend in die Ferne. Richtung Idlib. Seit vier Monaten schlagen hier in der Hauptstadt keine Granaten mehr ein. Sie, in der kleinen Familienschneiderei wissen, dass sie in relativer Sicherheit leben. "Das Leben in Idlib ist nicht in Ordnung", klagt Ehassan Al Halabi, "überhaupt nicht schön. Es ist ein Konflikt. Ganz sicher wird das schlimm.
Syrien ist ein gespaltenes Land. Die Damaszener erobern sich Stück für Stück Normalität zurück und gehen deshalb am Wochenende einem beliebten Vergnügen nach: Drifting. Der Syrische Automobil Club möchte die laute Veranstaltung, allerdings nicht als hirnlosen Zeitvertrieb verstanden wissen. “Die Botschaft des Sports ist doch immer Menschen zusammenzubringen", meint Louay Jouma vom Syrischen Automobil Club. "Wir vom Syrischen Automobil Club, achten nicht auf ihren Hintergrund. Wer auch immer hier her kommt.“ Für den muslimischen Generalsekretär des Syrischen Automobil Clubs gilt diese Einladung ausdrücklich nicht für sunnitische Extremisten, die in Idlib die Bevölkerung terrorisieren.
Sie, in der kleinen Familienschneiderei hoffen, dass der Krieg in Syrien endlich endet. „Hoffentlich gibt es einen Neuanfang", sagt Eman Al Halabi. "Ein neues Leben, so wie wir es in Damaskus erleben.“
Stand: 28.08.2019 02:16 Uhr
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