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USA: Kalifornien – Gesetze "trumpsicher" machen

USA: Kalifornien – Gesetze "trumpsicher" machen  | Bild: WDR

Das ist die unbeschwerte Seite Kaliforniens. Und das die bedrohliche: Waldbrände, Hitzewellen und Überflutungen. Der Gouverneur von Kalifornien Gavin Newsom will den Klimawandel mit grünen Technologien an vielen Fronten bekämpfen: "Fünf Tipps, einfacher und billiger als jemals zuvor ein emissionsfreies Auto zu fahren." Eine deutlich Ansage. Denn Donald Trump will weniger Klimaschutz und mehr fossile Energieträger – Öl und Gas.

"Bohren, Baby, Bohren!", sagt hingegen Donald Trump. Als Präsident könnte Trump staatliche Subventionen für E-Autokäufer streichen, so die Befürchtung. Das Central Valley im Hinterland Kaliforniens – zwischen San Francisco und Los Angeles. Hier lebt Bürgermeister Rey León. Auch er setzt auf E-Autos. Und hat deshalb 30 E-Ladesäulen installieren lassen. "Drill, Baby, Drill heißt im Prinzip, die Lungen von Kindern zu verschmutzen. Unsere Region hat mit die schlechteste Luft in der gesamten Nation. Wir müssen also innovativ und schlau sein und uns Dinge einfallen lassen, die uns weiterhelfen, unser Leben auf mehreren Ebenen zu verändern", erklärt er. Wir begleiten León durch den Ort. Die E-Ladesäulen sind nicht sein einziger Versuch, Huron klimafreundlicher und energieeffizient zu machen. Er hat Bäume pflanzen lassen, Straßenlaternen umgerüstet. "Sehen Sie die Laterne mit Solarzelle? Teil meiner Arbeit. Ich habe die Straßenbeleuchtung auf LED umstellen lassen. Wir sparen 60.000 Dollar im Jahr", sagt der Bürgermeister.

Huron setzt auf E-Mobilität

Kalifornien: der grüne Bundesstaat setzt auf alternative Energie.
Kalifornien: der grüne Bundesstaat setzt auf alternative Energie. | Bild: WDR

Huron ist umgeben von Farmland. Die Luft, die sie hier atmen, wird regelmäßig als die schlechteste in den USA bewertet. Die Orte liegen weit auseinander. Öffentlichen Nahverkehr gibt es quasi keinen. Deshalb hat Rey León auch eine Art kostenlosen Taxiservice entwickelt – aber mit E-Autos. Gegen die Luftverschmutzung. Gleich holt Herminia Ibarra einen Kunden bei der Dialyse ab. Sie ist eine von 20 festangestellten Fahrerinnen und Fahrern. Kurzer Check, ob alles in Ordnung ist. Dann geht es los in den mehr als 30 Kilometer entfernten Nachbarort. Wer in Huron lebt, braucht ein Auto, wenn er zum Arzt muss. "Wir leben in einer Stadt voller Landarbeiter, die arbeiten müssen und keine Zeit dafür haben, Angehörige zu fahren. Deshalb sind wir hier. Um ihnen zu helfen", erklärt Herminia Ibarra.

Gregorio Hernandez Lopez hat früher auf den Feldern gearbeitet. Drei Mal pro Woche muss er zur Dialyse. Viele Farmarbeiter oder Familienmitglieder können sich die weiten, teuren Wege zum Arzt nur schwer leisten. Die Fahrten im Elektroauto zum Arzt sind für ihn kostenlos, dafür hat der Bürgermeister eine gemeinnützige Organisation gegründet. Die E-Autoflotte und ihre Fahrer werden durch Spenden – unter anderem eines großen Autobauers, aber auch staatliche Zuschüsse bezahlt. Drill, Baby, Drill – und weniger Geld für erneuerbare Energien. Ob und wie genau Donald Trump seine Wahlkampfversprechen umsetzt – noch unklar. "Wir werden sehen, was passiert. Trump sagt eine Menge Dinge und nicht alles wird Wirklichkeit. Wir haben gute Beziehungen zu einigen Politikern im Kongress. Die setzen sich hoffentlich für die Bedürfnisse der hart arbeitenden Familien hier ein", sagt Rey León.

Angst vor Abschiebung

Dass demokratische Gouverneure ihre Staaten "Trump-sicher" machen wollen – dagegen wettert der nächste US-Präsident. Beispiel Kalifornien: Man wolle ihn daran hindern, den Staat wieder großartig – "great again" – zu machen. Migration – ein weiteres Thema. "Ab dem ersten Tag werde ich die größte Massenabschiebung der amerikanischen Geschichte starten", sagt Donald Trump. Auch dagegen wollen sich die Gouverneure stellen. In Huron geht die Angst um, erzählt der Bürgermeister, weil hier nicht jeder mit gültigen Papieren unterwegs sei, sagt er. Schon nur über Trumps Pläne zu sprechen, will kaum jemand – außer Bertha Centenno, mit der uns León in Kontakt bringt. Aber auch sie ist wortkarg: "Die Leute haben Angst. Viele sind nicht gut informiert. Sie haben Angst wegen all der schlechten Nachrichten in den Medien. Hier sind viele Menschen ohne gültige Dokumente."

Wie sie es findet, dass der Gouverneur sich gegen Trump stellt, wollen wir wissen. "Er macht das sehr gut. Die Leute fühlen sich dadurch sicherer", findet sie. Schon während Trumps letzter Amtszeit hatte auch Kalifornien teilweise erfolgreich gegen seine Politik geklagt. Jetzt werden wieder Anwälte in Stellung gebracht.

Autorin: Sarah Schmidt / ARD Washington

Stand: 01.12.2024 19:40 Uhr

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