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USA: Trump gegen Biden

USA: Trump gegen Biden | Bild: Gudrun Engel / ARD Washington, DC

Demokratie als Botschaft: Mollie Duffy, 21 Jahre alt, sprüht vor Begeisterung. Sie will andere junge Menschen motivieren, sich politisch zu engagieren, sich wenigstens zur Wahl registrieren zu lassen. Denn die Regeln und Anforderungen dafür sind kompliziert und schrecken besonders Jungwähler erst mal ab: "Ich denke, dass einige Staaten restriktive Wahlgesetze verabschieden, zeigt, dass man junge Wähler davon abhalten will, sich an Wahlen zu beteiligen, weil Politiker, die in den Siebzigern und Achtzigern sind, Angst vor uns haben, weil sie wissen, dass sie nicht wiedergewählt würden."

Anders als in Deutschland ist man in den USA nicht automatisch wahlberechtigt. Man muss sich aktiv dafür anmelden. Und bei der Wahl muss man sich mit einem Führerschein oder einem Pass ausweisen können, der Studentenausweis allein reicht nicht. Für viele hier ist das eine Hürde.

Engagement für Demokratie

Gerade stehen regionale Wahlen in Ohio an. Um ihre Kommilitonen zum Wahllokal zu bringen, hat Mollie ein Projekt unter dem Namen "Demokratie-Bus" gestartet. Das Geld dafür hat sie bei einem Wettbewerb für politische Ideen gewonnen. Sie hat extra Kaffee und Donuts besorgt, um Mitstudierenden den Weg zum Wahllokal schmackhaft zu machen – aber es ist Samstagmorgen und da schlafen die meisten wohl lieber aus. Aber ein paar Leute machen sich doch auf den Weg zum Wahllokal.
An Bord: Erstwähler. Es geht bei der Abstimmung um das Abtreibungsrecht und die Freigabe von Cannabis. Themen, die für ihre Generation wichtig sind.

Und jetzt – mal alles vergessen, was man über Wahllokale weiß. Hier ist alles anders: Der Sheriff steht vor der Tür und es gibt ein Labyrinth aus Plakaten. In jedem Bundesstaat gelten andere Wahlgesetze. Die eine Wahl gibt es deshalb nicht in den Vereinigten Staaten, sondern 50 verschiedene. Manche Staaten wählen mit Papierstimmzettel, manche nutzen Maschinen, so wie die hier, von denen Donald Trump immer behauptet, sie wären falsch programmiert. Völliger Quatsch und auch gerichtlich widerlegt, sagt Eric Corbin, der Wahlleiter: "Nach der Wahl haben wir bei unseren Prüfungen festgestellt, dass die Maschinen nie einen Fehler hatten, also immer zu 100 Prozent übereinstimmten. Und wir sind zuversichtlich, dass diese Maschinen die Stimmen korrekt aufzeichnen. Die einzigen Leute, die uns nicht glauben, haben sich bereits eine Meinung gebildet und sind nicht bereit, zu akzeptieren, was wir ihnen sagen."
Der Vertrauensverlust in das System ist ein Riesenproblem. Wer geht unter diesen Vorzeichen bei der Präsidentschaftswahl im November überhaupt noch wählen?

Kampf um jede Stimme

Mollie kämpft um jeden Wähler, jede Stimme – egal für welchen Kandidaten. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen engagiert sie sich bei der Debatte der Bewerber um die Kandidatur für den republikanischen Senatorenposten im Staat. Die wird sogar im Regionalfernsehen übertragen. Mollies Auftrag: Dafür sorgen, dass alle ihren Platz im Auditorium finden.
Mollie wird wählen gehen – bei der Schicksalswahl im November.

Autorin: Gudrun Engel, ARD Washington, DC

Stand: 24.03.2024 19:34 Uhr

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