So., 07.12.14 | 19:20 Uhr
Das Erste
Schnappschuss: USA - Was ist eine Konfliktküche?
Das ist eine typische Imbiss-Bude in Nord-Korea.
Nein, es ist eine typische Imbiss-Bude in Venezuela.
Vielmehr, es ist eine typische Imbiss-Bude im Iran.
Nun, zunächst mal…eine Küche. Allerdings bereiten sie hier nur Speisen aus Ländern zu, mit denen die USA im Konflikt stehen. Direkt, oder auch indirekt. Aktuell steht Palästina auf der Speisekarte. Falafel, Maftoul oder Shawarma nach Original-Rezept.
Alle paar Monate wechselt das Land. Auch Kuba oder Afghanistan waren schon dran. Mit dem Menü tauschen sie auch jedes Mal komplett die Fassade des Imbiss. Schließlich handelt es sich hier ja um ein Kunst-Projekt.
Der Kunst-Professor Jon Rubin und seine ehemalige Studentin Dawn Weleski wollten ihre Mitbürger dazu bringen, auch mal über den gewohnten Tellerrand hinaus zu blicken.
Jon Rubin, Gründer Conflict Kitchen:
Dawn Weleski, Gründerin Conflict Kitchen:
Bewusst Essen, inklusive Broschüren mit gut verdaulichen Info-Happen über das aktuelle Themen-Land.
Diverse Gäste des Lokals:
Für jedes neue Menü reisen die Künstler zur kulinarischen Recherche ins jeweilige Land. Und für die Koch-Kunst ist er zuständig: Küchen-Chef Robert Sayre muss sich jedes Mal auf ganz neue Rezepte einlassen.
Robert Sayre, Küchenchef:
Zwar scheint das Konzept nicht allen zu schmecken. Vergangenen Monat musste der Imbiss für ein paar Tage schließen, wegen einer Mord-Drohung. Aber letztlich begrüßen die Betreiber auch Kontroversen, so lange sie eben einen Dialog, eine Auseinandersetzung entfachen.
Offenbar geht auch Völkerverständigung durch den Magen. Und ich muss sagen, dass ist mal ein wirklich positiver Beigeschmack amerikanischer Konflikte.
Autor: Ingo Zamperoni/ARD Studio Washington
Stand: 05.01.2015 09:15 Uhr
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