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Weltspiegel

EU: Das europäische Drama / nächster Akt Die Erwartungen sind immens. Die europäischen Regierungschefs treffen sich an diesem Sonntag um eine „Kleinigkeit" zu beschließen: Sie wollen, vielleicht müssen sie sogar, den Euro und damit auch die Europäische Union „retten". Analyse und Live-Gespräch zu möglichen ersten Ergebnissen mit ARD Korrespondenten Rolf Dieter Krause, ARD Brüssel

Italien: Der Niedergang Bella Italias Das Schlimmste ist: Den meisten Italienern ist das Lachen vergangen. Nicht mal über ihren Regierungschef Silvio Berlusconi wollen sie sich lustig machen, zu ernst ist die Lage. Ein Land hat die Achtung verloren vor der politischen Klasse und den wirtschaftlichen Eliten. Eine sonst so fröhliches Republik steht vor dem bitteren Abstieg: Überschuldet, auf wirtschaftlicher Talfahrt, sozial gespalten und politisch gelähmt. Das alles wird auch mit einem Namen verbunden: Silvio Berlusconi. Eine Analyse von ARD Korrespondent Bernhard Wabnitz, ARD Rom

Tunesien: Operation Demokratie:

Youcef und Ines sind Wahlkämpfer ohne Partei. Eigentlich studieren sie Medizin, aber in diesen Tagen muss die Medizin warten, denn die beiden sind mit einer Operation ganz anderer Art beschäftigt: Tunesien steht nach der Revolution vor den ersten freien Wahlen. Youcef und Ines verbringen ihre gesamte Zeit damit, ihre Mitbürger an die Wahlurnen zu bringen. "Wir wollen, dass jeder Bürger sich informiert und dann frei entscheidet, wen er wählt", sagen sie. Klingt einfach, ist aber nach vielen Jahren der Diktatur in Tunesien alles andere als selbstverständlich. Youcef und Ines haben mit einer Gruppe anderer Studenten Informationen über die Wahlprogramme der Parteien gesammelt und fürs Internet aufbereitet. Jetzt ziehen sie mit Laptops über die Dörfer und bieten ihre Informationen an. Die Bürger können anhand eines elektronischen Fragebogens im Internet ermitteln, welche Partei ihren Wertvorstellungen entspricht. Die Software dafür kommt aus Deutschland, wo sie schon mehrfach vor Wahlen eingesetzt wurde. Die deutsche Entwicklungshilfeorganisation GIZ unterstützt den Einsatz der tunesischen Studenten. "Aber die Inhalte sind 100 % tunesisch", sagt Ines - denn Einmischung von außen wollen die jungen Demokraten nicht. Für sie ist es ein Erfolg, wenn möglichst viele Bürger wählen gehen, egal, welche Partei am Ende gewinnt.

Autor: Thomas Schneider, ARD Madrid

Sumatra: Vom Segen der Vulkane: Sie spucken Feuer und Asche, treiben Tausende von Menschen in die Flucht, legen Flug- und Bodenverkehr lahm: Vulkane. Ein Land leidet besonders unter der zerstörerischen Gewalt der Feuerberge: Indonesien. Das Land liegt auf dem "Pazifischen Feuerring", kein anderes Land der Welt hat so viele aktive Vulkane.

Aber diese gefährliche geologische Lage hat potentiell auch einen gewaltigen Vorteil: Das Inselreich im Südosten Asiens verfügt über das größte Potential an geothermischer Energie auf der Welt. Theoretisch könnte Indonesien seinen kompletten Energiebedarf aus den heißen Tiefen seiner Erde decken. Der Weltspiegel begleitete Geologen im tiefen Dschungel von Sumatra und auf der abenteuerlichen Suche nach ausbeutbaren heißen Energiequellen.

Autor: Robert Hetkämper, ARD Singapur

  • Liberia: Die weibliche Macht Männer haben das Land in einen 14-jährigen Bürgerkrieg geführt, die Region in Schutt und Asche gelegt. Frauen bauen das Land nun langsam wieder auf. Die Rede ist von Liberia im Westen Afrikas. Vor wenigen Tagen wurden die Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf und die Bürgerrechtlerin Leymah Roberta Gbowee für ihre Leistungen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Aber neben diesen beiden prominenten Politikerinnen gibt es eine Vielzahl von Frauen, die als Staatsanwältinnen, Radioreporterinnen und Sozialarbeiterinnen das geschundene Land wieder nach vorne bringen.: Eine Reportage von Birgit Virnich, ARD Nairobi
  • Polen: Anruf vom Friedhof 700 Seelen leben in dem Dorf Pilszcz. Das polnische Nest liegt in einer Talsenke nahe der deutschen Grenze. Und die Bürger haben ein Problem: Ihre Mobiltelefone zeigen immer nur eines an: Kein Anschluss in diesem Netz. Das Problem: Telefonieren ist in Polen ziemlich teuer, viel teurer als in Deutschland. Deswegen verzichten viele Polen auf einen Festnetzanschluss und kaufen stattdessen ein Handy. Mit einer Prepaid-Karte versuchen sie die Kosten zu kontrollieren. Was aber wenn der Handyempfang plötzlich nicht mehr möglich ist - wie in Pilszcz - weil die Netzbetreiber sich aus Kostengründen weigern einen eigenen Funkmast aufzustellen? Das halbe Dorf wandert täglich zu den toten Seelen auf dem Friedhof, der auf einem Hügel liegt. Dort gibt es manchmal Empfang. Ein Bericht über ein ganz besonderes Kommunikationszentrum in Polen.: Autor: Ulrich Adrian, ARD Warschau
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