Mo., 17.07.23 | 22:45 Uhr
Das Erste
Israel. Auf dem Weg in den Gottesstaat? | Weltspiegel Doku
Kein Strom mehr am Shabbat? Geschlechtertrennung im öffentlichen Nahverkehr? Ein Staat Groß-Israel in seinen ursprünglichen biblischen Grenzen? Das alles könnte Realität in Israel werden, wenn es nach dem Willen einiger Ultra-Orthodoxer oder nationalistisch-religiöser Hardliner geht. So stark wie nie zuvor sind sie derzeit in der Regierungskoalition vertreten. Sie lassen Premier Netanjahu spüren, dass er auf sie angewiesen ist und setzen sich kompromisslos für die eigenen Belange ein: "Land and Law", also "Land und religiöse Gesetze".
Damit bedienen sie vor allem ihre eigenen Wähler. Also national-religiöse Siedler, die größtenteils in Siedlungen im von Israel besetzten Westjordanland leben. Sowie die ultra-orthodoxen Haredim, eine Parallelgesellschaft, die sich vom liberalen Israel scharf abgrenzt, keine Steuern zahlt und den Militärdienst verweigert. Beide Gruppen wachsen zunehmend an. Dem gegenüber steht ein säkulares Israel: Hunderttausende Menschen, die seit Monaten gegen die Regierung Netanjahu demonstrieren, auch weil sie eine stärkere religiöse Ausrichtung des Staates verhindern wollen.
Für diese "Weltspiegel Doku" verbringt ARD-Korrespondent Christian Limpert mehrere Tage in den Parallelgesellschaften. Er erlebt den streng strukturierten Alltag einer national-religiösen Siedler-Familie. Er trifft junge Menschen, die aus der ultra-orthodoxen Gemeinschaft ausgestiegen sind und er begleitet junge Aktivisten, die sich mit ihrem Straßenprotest einem Ziel verpflichtet haben: Einem demokratischen Staat Israel, mit gleichen Rechten für alle. Alles unter der Fragestellung: Ist Israel auf dem Weg in den Gottesstaat?"
Ein Film von Christian Limpert und Andreas Neukamm
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