Do., 05.05.16 | 04:15 Uhr
Das Erste
Weltspiegel-Reportage: Operation Mali
Zwischen Terror und Friedensmission
Eigentlich war Gao – so wie der gesamte Norden Malis – einmal bekannt für seine Musik, für seinen freigeistigen Islam, für die unendliche Weite und Schönheit der Wüste. Heute nennen die Bewohner Gao "die geschundene Stadt".
Erst fielen die Rebellen der Tuareg ein, dann tyrannisierten Islamisten die Stadt, und jetzt ist Gao voller ausländischer Soldaten. Französische Truppen und UN-Blauhelme versuchen das Land von Gao aus gegen die Islamisten zu sichern. Auch Deutschland hat jetzt Soldaten nach Gao entsandt.
Zu Besuch bei den deutschen Truppen
ARD-Korrespondentin Shafagh Laghai besucht die deutschen Truppen. Worauf lassen sich die deutschen Soldaten ein? Was wird sie im Norden Malis erwarten?
Shafagh Laghai trifft auch Malier, die lieber selbst gegen den Terror kämpfen wollen. So wie beispielsweise die patriotische Jugendbewegung, eine paramilitärische Einheit. Sie wollen vorbereitet sein, wenn die ausländischen Truppen eines Tages wieder abziehen sollten.
Ihr Anführer Colonel Ayouba Moussilim trainiert tagsüber für den Kampf in der Wüste, abends spielt er Percussion in einer Band. Denn die Musik, die wollen sie sich nie wieder verbieten lassen, sagt er.
Frauenaktivistinnen gegen Islamisten
Ein Leben, so wie es unter den Islamisten war, soll es nicht noch mal geben. Das findet auch die Frauenaktivistin Fatoumata Aliou Touré. Unter den Islamisten hätten Frauen keine Rechte gehabt, hätten nicht mal alleine das Haus verlassen dürfen – ein Leben wie in der Steinzeit, findet sie.
Zwei Drittel der Menschen in Mali leben in Armut und sind damit ein idealer Anwerbungspool für Dschihadisten. Diese selbsternannten "Gotteskrieger", die verschiedenen Volksgruppen, die Hoffenden und die Enttäuschten, die malische Armee und ihre europäischen Verbündeten – sie alle sammeln sich in Gao, der "geschundenen Stadt".
Stand: 12.07.2019 10:01 Uhr
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