So., 02.09.18 | 04:40 Uhr
Das Erste
Weltspiegel Reportage: Senegal
Der Kampf um die Küste
Saint-Louis gilt als das "Venedig Afrikas" und ist UNESCO-Weltkulturerbe – prächtige Attribute. Aber die Küstenstadt im Norden des Senegal hat auch ein großes Problem: Wie in vielen westafrikanischen Ländern werden ganze Küstenabschnitte weggespült. Allein in den vergangenen Monaten mussten in Saint-Louis mehr als 800 Menschen vor dem Atlantik fliehen.
Sandabbau im großen Stil
Weil das Meer den Strand abträgt und die dahinter liegenden Stadtteile zerstört, plant die Verwaltung, bis zu 10.000 Einwohner der alten französischen Kolonialstadt umzusiedeln. Es trifft oft die Armen wie die Fischerfamilien in Saint-Louis. Sie leben jetzt in Zelten, Kilometer vom Meer entfernt.
Schuld sind die starken Sturmfluten, sagen die senegalesischen Behörden. Der durch den Klimawandel steigende Meeresspiegel werde alles noch schlimmer machen. Und der Sandabbau: Jahrelang wurde im Senegal in großem Stil Sand direkt vom Strand abtransportiert, um den Bauboom im Land zu befriedigen.
Umsiedlung von Familien geplant
Der Film zeigt, wie die Erosion das Leben der Menschen im Senegal verändert. Er begleitet die Umwelt-Polizei auf "Sand-Streife" – auf der Jagd nach Menschen, die mit einfachen Pferdekarren immer noch Sand abbauen. Der Film schaut auf die Stadt Saint-Louis, die versucht, ihre Bevölkerung vor dem Meer zu schützen. Und er zeigt am Beispiel einer Fischerfamilie in dieser Stadt, wie der Druck auf die ärmere Bevölkerung der Küstenlandschaft wächst.
Ein Film von Caroline Hoffmann
Stand: 27.08.2019 22:21 Uhr
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