Weltspiegel-Reportage: Willkommen auf Spitzbergen

Ohne Visum in die Arktis

Longyearbyen – Mit 2.500 Menschen aus 54 Nationen der größte Ort auf Spitzbergen. | Bild: Alpha Container GmbH

Manche zieht es auf der Suche nach gut bezahlter Arbeit in die arktische Abgeschiedenheit, andere sind fasziniert von der atemberaubenden Natur. Efren Regato von den Philippinen hat sich für ein Leben als Putzkraft am Rande von Europa entschieden. Dafür muss er mit der klirrenden Kälte klarkommen und damit, dass seinen Söhnen der Alltag in ihrem Wohnort Longyearbyen nur wenig Abwechslung bietet.

Élise Thil wird vor der Geburt Spitzbergen verlassen müssen. Einen Kreißsaal gibt es hier nicht. | Bild: Alpha Container GmbH

Die Visafreiheit von Spitzbergen hat noch einen anderen Preis: Es darf zwar jeder kommen, Verlass auf ein soziales Netz gibt es hingegen nicht. Grundsätzlich gilt: Alle müssen für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen können oder die Insel wieder verlassen. Für die Belgierin Élise Thil und ihren französischen Mann Loup Supéry wäre der Traum von einem Neuanfang in der Arktis fast geplatzt. Die Coronakrise hat ihnen alles abverlangt. Ohne Tourismus konnten sie über Monate kein Geld als Tourguides verdienen.

Tourunternehmer Christian Bruttel ist fasziniert von der harschen Natur in der Arktis.  | Bild: Alpha Container GmbH

Jetzt kommen die Touristen endlich wieder zurück. Und mit ihnen auch die Hoffnung auf bessere Zeiten. Der Deutsche Christian Bruttel ist Tourunternehmer auf Spitzbergen. Früher war er Lehrer im Schwarzwald, dann entdeckte er seine Faszination für die Arktis. Er steckt nun mitten in den Vorbereitungen für seine nächste Exkursion. Seine Gäste haben ein besonderes Abenteuer gebucht: Sie wollen in Schnee und Eis weitab aller Zivilisation zelten.

Für mehrere Monate geht die Sonne am 78. Breitengrad nicht unter. | Bild: Alpha Container GmbH

Ein Film von Anja Widell

Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung ein Jahr lang in der ARD Mediathek verfügbar.

Stand: 23.11.2022 16:36 Uhr