Fair Trade beim Kaffee – Was verbirgt sich hinter den einzelnen Siegeln?
Auf Kaffeeverpackungen finden sich unterschiedliche Siegel, die den Verbraucher glauben lassen, der Kaffee sei fair gehandelt. Doch was verbirgt sich hinter den einzelnen Siegeln und Abkürzungen? Welche Siegel verweisen tatsächlich auf "Fair Trade" und welche haben ganz andere Bedeutungen? Zusammen mit Armin Valet von der Verbraucherzentrale hat sich Yvonne mit dem Fair-Trade-ABC auseinandergesetzt und aufgeklärt, was sich hinter den bekanntesten Siegeln verbirgt:
- UTZ Certified: Nachhaltiger Anbau wird gewährleistet. Kein Versprechen für fairen Handel.
- Fair Trade: Kleinbauern wird ermöglicht, sich auf dem Weltmarkt zu halten. Wenn der Weltmarktpreis sehr niedrig ist, erhalten die Kleinbauern Prämien, um dennoch von ihrer Arbeit leben zu können. Außerdem verspricht das Siegel, dass keine Kinderarbeit eingesetzt wird und die Arbeitsbedingungen "fair" sind.
- GEPA – Fair +: Strebt an, über die allgemeinen Fair-Handelskriterien hinauszugehen. So gibt es beispielweise Zuschläge für Kleinbauern, deren Ware besonders hohe Qualität aufweist.
Das Ergebnis:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es erhebliche Abstufungen zwischen den Siegeln gibt. Die großen Siegel, die auch in großer Breite eingesetzt werden, beinhalten oftmals nur "Kann-Vorschriften" und keine "Muss-Vorschriften".
Dr. Steffen Schwarz (Coffee Consulate) erklärt, dass davon auszugehen ist, dass bis zum Jahr 2050 etwa 50 bis 70 Prozent der heutigen Anbaufläche von Kaffee auf Grund von klimatischen Veränderungen nicht mehr nutzbar sein wird. Wenn es weniger Produktionsflächen, aber gleichbleibend viel Bedarf geben wird, werden die Preise, so Dr. Schwarz, wohl oder übel steigen müssen. Kaffee wird, seiner Einschätzung nach, also zukünftig ein rares und teures Luxusprodukt werden.