Kaffeekapseln – eine große Mogelpackung?
Kapselmaschinen sind ein stetiger Verkaufsschlager, gerade in Singlehaushalten. In den letzten 10 Jahren stieg der Absatz auf über 1500 Prozent.
Zusammen mit Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg hat Yvonne Willicks den Inhalt verschiedener Kapseln unter die Lupe genommen und dabei Erschreckendes festgestellt: Nicht nur beim Gewicht wird gemogelt, auch der Inhalt lässt zu wünschen übrig. Anstelle von Milchpulver befindet sich in den Latte-Macchiato-Kapseln Sahneerzeugnis, Milchprotein und Milchmineralien sowie Verdickungsmittel.
Auch beim Gewicht wird oftmals gemogelt. Bei einer Packung mit Kapseln sollte normalerweise mit Mittelwertgewichten gearbeitet werden. Steht auf der Verpackung also beispielsweise, dass 8 x 26 Gramm enthalten sind, so dürfen zwar einige Kapseln weniger und andere mehr aufweisen – der gemittelte Wert sollte allerdings trotzdem bei der angegebenen Gramm-Anzahl liegen. Dies ist jedoch oftmals nicht der Fall.
Von 56 Kapseln der Firma Tassimo lagen gerade mal 5 über dem angegebenen Gewicht. 51 Kapseln lagen darunter. Es herrscht also eindeutig ein Missverhältnis.
Übrigens: Die Kaffee-Kapsel Tassimo "Jacobs Latte macchiato classico" hat es im Ranking der Verbraucherzentrale Hamburg sogar auf Platz zwei der Mogelpackungen des Jahres geschafft. Neben der Füllmengenreduzierung, hat das Qualitätsdumping in Bezug auf den Milchzusatz zu dem negativen Preisgewinn geführt, wie es in der Pressemitteilung heißt. Armin Valet spricht hier sogar von Verbrauchertäuschung.
Fazit: Mogel-Milch und weniger Kaffee. Der Verbraucher zahlt den normalen Preis, der Hersteller spart an Rohstoffkosten!
Tipp: Achtung beim Kauf einer Kapselmaschine: Bei der Anschaffung einer Kapselmaschine sollte immer der Preis der Kapseln mitbedacht werden, denn das Gerät an sich ist oft günstig, teuer wird es erst durch die nötigen Kapseln.