"Der Autokraten Code" gewinnt 12. ARD TopDocs – Wettbewerb
Mit ihrem Dokumentarfilmprojekt „Der Autokraten Code“ haben sich Alexandra Hardorf und Christian Grauer-Mettin von Dokness aus Bremen beim 12. ARD TopDocs – Wettbewerb durchgesetzt. Das Siegerprojekt erschafft mittels Künstlicher Intelligenz (KI) einen offen autokratischen, deutschen Kandidaten für die Wahlen 2024. Würden die Deutschen ihn wählen – auch ohne demokratisches Feigenblatt in der Kommunikation? Der Lackmustest für die deutsche Demokratie 2024 …
Gesucht wurde ein exklusives dokumentarisches Highlight über ein Thema, das Deutschland 2024 bewegt – für einen Sendeplatz im Ersten und zur Veröffentlichung in der ARD Mediathek. Die Ausstrahlung ist im kommenden Jahr geplant.
Begründung der Jury
"Für die Jury hat den Ausschlag gegeben, dass sich das Projekt gleich zwei der drängenden Themen dieser Zeit annimmt. Es geht um KI und die Fragen: Was kann KI? Was darf KI? Und wohin driften wir in Bezug auf Rechtspopulismus? Was macht das mit unserer Demokratie", betont ARD-Chefredakteur und Jury-Vorsitzender Oliver Köhr. "Der experimentelle Charakter und der mutige Ansatz haben uns neugierig gemacht", so Köhr weiter.
Das Projekt ist inhaltlich so wichtig: Demokratie oder Autokratie? Gerade was bei den letzten Wahlen in Deutschland passiert ist, wirft diese Frage auf. Deshalb halten wir es genau für den richtigen Zeitpunkt, diese zu stellen. Und das Publikum darf sich freuen auf einen künstlerisch experimentellen Film", so Alexandra Hardorf und Christian Grauer-Mettin begeistert über ihren 1. Platz. "Dieses wichtige Projekt würde ohne diesen Preis nicht finanzierbar sein. Deshalb freuen wir uns, dass wir eine mutige ARD haben, die das mit uns zusammen angeht."
"Der Autokraten Code"
Der Film von Alexandra Hardorf (Autorin) sowie den Produzenten Christian Grauer-Mettin und Heidi Bruns ist ein Experiment. Mit Künstlicher Intelligenz soll ein fiktiver autokratischer Kandidat für die Europawahl 2024 samt Parteiprogramm erschaffen werden. Nicht nur inhaltlich soll die KI dabei helfen, die neue Führungsfigur zu erschaffen, sondern auch visuell und emotional. Welche berechnenden Provokationen muss die KI äußern, damit Algorithmen und Medien anspringen und ihr die Bühne bereiten? Der KI-Kandidat wirkt in die Realität hinein und wird so zum Hauptprotagonisten des Filmes. Die Dokumentation soll den Zuschauerinnen und Zuschauern in diesem fesselnden und provokanten Experiment den Spiegel vorhalten.
"ARD TopDocs – Wettbewerb"
TopDocs steht für herausragende dokumentarische Produktionen und Veranstaltungen der ARD und bündelt erstmals herausragende Events unter einem Namen – neben dem "ARD TopDocs – Wettbewerb" sind das der gleichnamige Branchentreff sowie die Programmwerkstatt.
In diesem Zuge ist 2023 aus dem "ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerb" der "ARD TopDocs – Wettbewerb" geworden und dieser ging in diesem Jahr in eine neue Runde. Gesucht wurde ein exklusives dokumentarisches Highlight über ein Thema, das Deutschland 2024 bewegt – für einen Sendeplatz im Ersten und zur Veröffentlichung in der ARD Mediathek. Die beteiligten Sender der ARD-Initiative – neben dem MDR sind dies BR, NDR, SWR, WDR und rbb – ermöglichen zudem die Realisierung des preisgekrönten Dokumentarfilmprojekts durch die Übernahme der Bruttoherstellungskosten in Höhe von bis zu 300.000 Euro.
Die beim "ARD TopDocs – Wettbewerb" eingereichten Projekte sollten einen klaren Bezug zu politischen und gesellschaftlichen Themen haben, die Deutschland 2024 bewegen, sowie die Kraft und Relevanz, die dokumentarisches Erzählen hat, modern und zeitgemäß zum Ausdruck bringen und ein breites Publikum für Inhalt und Genre begeistern.
Eingegangen sind 30 Einsendungen. Aus diesen hatte die Jury – bestehend aus programmverantwortlichen Redakteurinnen und Redakteuren der beteiligten Rundfunkanstalten unter Leitung des ARD-Chefredakteurs Oliver Köhr – fünf Projekte für das Finale nominiert. Die nominierten Produzentinnen und Produzenten präsentierten ihre Konzepte für ihr 90-minütiges Filmprojekt am 11. Oktober 2023 bei einem Pitch in Leipzig. Neben "Der Autokraten Code" waren dies: "Am Trigger – Deutschland, deine Waffen" von Gebrüder Beetz Filmproduktion aus Hamburg, "Game over – Verspielen wir unsere Demokratie?" von Berlin Producers Media aus Berlin, "Meine Heldinnen!" von publicnomad productions aus Neuss sowie "Wer zerstört die Welt?" von Kinescope Film aus Bremen.
Das Finale des "ARD TopDocs – Wettbewerb" findet traditionell während des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm statt.
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