So., 22.07.12 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Gäste: Martina Doering (Berliner Zeitung), Kristin Helberg (freie Journalistin), Julian Reichelt (Bild-Zeitung), Andreas Zumach (freier Journalist)
Was im März 2011 mit den Ausläufern des „Arabischen Frühlings" und friedlichen Demonstrationen begann, ist längst zum Bürgerkrieg geworden. Seit Monaten führt der syrische Präsident Baschar al-Assad Krieg gegen sein eigenes Volk. Inzwischen soll es mehr als 16.000 Tote gegeben haben, verlässliche Zahlen gibt es jedoch nicht. Internationale Beobachter gehen davon aus, dass im Auftrag der Regierung regelrechte Massaker an Zivilisten verübt wurden, bei denen auch Frauen und Kinder gezielt getötet wurden. In den vergangenen Tagen nun mehren sich die Meldungen, wonach die Aufständischen konkrete Erfolge im bewaffneten Kampf gegen das Assad-Regime erzielen. Zuletzt wurde ein Anschlag auf Syriens militärischen Führungszirkel verübt, bei dem u.a. Assads Schwager und der Verteidigungsminister getötet wurden. Während das Regime versucht, Stärke zu demonstrieren und weiter mit aller Härte gegen die Aufständischen vorgeht, sollen die Kämpfe inzwischen auch die Hauptstadt Damaskus erreicht haben. Möglicherweise geht der Bürgerkrieg in eine entscheidende Phase. Die Vereinten Nationen halten sich weiter zurück. Vor allem Russland und China unterstützen Präsident Assad noch und blockieren Sanktionen im UN-Sicherheitsrat.
Müssten die Vereinten Nationen sich stärker in den Krieg in Syrien einschalten - im Zweifel auch militärisch? Welche Konsequenzen hätte eine Intervention, welche Folgen ein weiteres Abwarten? Und wie geht es mit Syrien weiter, sollte das Assad-Regime tatsächlich in absehbarer Zukunft zusammenbrechen? Droht eine Destabilisierung des gesamten Nahen Ostens? Darüber diskutiert ARD-Programmdirektor Volker Herres am Sonntag im "Presseclub" mit seinen Gästen.