So., 11.11.12 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Gäste: Rainer Hank (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), Anke Helle (Nido), Elisabeth Niejahr (Die Zeit), Cordula Tutt (Wirtschaftswoche)
Das Versprechen der Bundesregierung klang gut: Bis Sommer 2013 sollten alle Eltern, die möchten, ihre Kleinkinder in eine Betreuung geben können. Doch in Deutschland fehlen noch immer 220.000 Kita-Plätze, so das Statistische Bundesamt. Und kaum ein Experte rechnet damit, dass dieser Rückstand aufzuholen ist. Es mangelt nicht nur an Einrichtungen, auch wurden viel zu wenig Erzieher ausgebildet, um den künftigen Rechtsanspruch einlösen zu können. Besonders in Westdeutschland werden viele Eltern wohl auch im kommenden Kita-Jahr um einen Platz für ihre unter Dreijährigen kämpfen müssen - und in vielen Fällen trotzdem keinen bekommen. Dabei zeigen Studien, dass manche der Kleinen so früh wie möglich in einer Kita gefördert werden sollten: Nur so können Kinder mit Lernschwierigkeiten oder aus Problemfamilien den Rückstand zu Gleichaltrigen aufholen.
Gleichzeitig hat die schwarz-gelbe Koalition beschlossen, das Betreuungsgeld einzuführen. Wer sein Kleinkind ab Sommer 2013 nicht in eine Kita schickt, bekommt dafür monatlich Geld ausgezahlt. Die Mehrheit der Deutschen allerdings ist gegen das Betreuungsgeld und dafür, das Geld lieber in einen schnellen Kita-Ausbau zu stecken.
Ist der Kita-Ausbau noch zu schaffen? Fördert die deutsche Familienpolitik die Rollenverteilung der Vergangenheit? Und was muss passieren, damit Eltern Familie und Beruf vereinbaren können? Darüber diskutiert ARD-Programmdirektor Volker Herres am Sonntag im "Presseclub" mit seinen Gästen.