So., 06.03.16 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Noch stehen sie nicht endgültig fest, aber der Wahlkampf in den USA verdichtet sich immer mehr auf zwei Kandidaten: Hillary Clinton und Donald Trump. Am Super Tuesday dieser Woche, an dem in elf Bundesstaaten die Vorwahlen stattfanden, siegten die Ex-Außenministerin und der Immobilienmogul jeweils in sieben Staaten - und ließen die anderen Kandidaten damit hinter sich. Die Welt reibt sich die Augen: Wie erklärt sich der Erfolg von Donald Trump?
Der Milliardär fällt im Wahlkampf vor allem durch markige Sprüche, seine Unberechenbarkeit und Reizbarkeit auf. Seine politischen Positionen sind teils moderat, so will er eine Krankenversicherung für alle Amerikaner schaffen, teils radikal, er befürwortet den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko und will das Waterboarding als Foltermethode wieder einführen. Obwohl er Kandidat der Republikaner ist, startet ein Teil der Partei nun hektische Versuche, Trump aufzuhalten. So hielt Mitt Romney, der republikanische Kandidat, der 2012 gegen Obama verlor, am Donnerstag eine Anti-Trump-Rede und sagte, Trump sei ein Aufschneider und ein Betrüger. Doch Donald Trump selbst scheint dies alles nichts anhaben zu können, an der republikanischen Basis findet er breite Unterstützung.
Warum wollen viele Amerikaner Donald Trump zum Präsidenten machen? Was sagt das über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft aus? Und wie stark ebnet derzeit der Populismus, auch in Europa, den Weg zum politischen Erfolg? Darüber diskutiert WDR-Chefredakteurin Sonia Seymour Mikich am Sonntag im "Presseclub" mit:
Melinda Crane, Deutsche Welle TV
Andrew B. Denison, Publizist
Katja Gloger, Stern
Stefan Kornelius, Süddeutsche Zeitung