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„Rosalie“ sprengt Schönheitsnormen

Ein Liebesfilm mit einer Frau mit Bart

„Rosalie“ von Regisseurin Stéphanie Di Giusto
„Rosalie“ von Regisseurin Stéphanie Di Giusto  | Bild: Tresor Films Gaumont LDRP II Artemis Productions X Verleih

Die französische Regisseurin Stéphanie Di Giusto entdeckte ein altes Schwarzweißfoto. Darauf zu sehen war eine Frau mit schwarzem Vollbart. Die Regisseurin fing an zu recherchieren. Es handelte sich um Clémentine Delait, Anfang des 20. Jahrhunderts war sie eine Berühmtheit in Frankreich. Stéphanie Di Giusto war fasziniert von dem Selbstbewusstsein, das diese Frau ausstrahlte. Sie beschloss, die Geschichte zum Thema ihres zweiten Spielfilms zu machen. Schon ihr Debüt „Die Tänzerin“ handelte von einer weiblichen Außenseiterin.

Die Handlung von „Rosalie“ spielt im Jahr 1875 in der Bretagne. Rosalie ist schön, verbirgt aber ein Geheimnis. Wenn sie sich nicht rasiert, hat sie einen Bart und auch ihr Körper ist von starkem Haarwuchs bedeckt. Ihr Vater legt Wert darauf, dass sie sich täglich rasiert und als sie das entsprechende Alter erreicht, verheiratet er sie dank einer üppigen Mitgift mit dem Wirtshausbesitzer Abel, der dringend Geld braucht, um seine Schulden zu begleichen. Als Abel von Rosalies Geheimnis erfährt, fühlt er sich betrogen und lehnt sie ab. Um ihn finanziell zu retten, geht Rosalie eine Wette ein: Sie lässt ihren Bart wachsen, mit unabsehbaren Folgen für ihre Ehe und ihr Leben im Dorf.

„Rosalie“ ist kein Wohlfühl-Kostümfilm mit Happy End. „Rosalie“ ist eine feine, differenziert erzählte Geschichte von den großen menschlichen Themen: von Liebe und Hass, von der Angst vor Ausgrenzung, von dem Bedürfnis so geliebt zu werden, wie man ist, von Selbstakzeptanz und Selbstliebe und davon, wie es ist, außerhalb der gesellschaftlichen Norm zu leben.

In ihrem Film lotet die Regisseurin Stéphanie Di Giusto diese Gefühle aus; ihren Hauptdarstellern Nadia Tereszkiewicz und Benoît Magimel gelingt dabei eine glaubwürdige mitreißende Love-Story. „Rosalie“ feierte in Cannes seine Premiere und kommt jetzt in die deutschen Kinos.

„ttt“ hat mit Stéphanie Di Giusto in Paris gesprochen.


Bericht: Carola Wittrock

„Rosalie“, Regie: Stéphanie Di Giusto, Kinostart 19.09.24.

Stand: 13.09.2024 14:21 Uhr

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Hessischer Rundfunk
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