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"Vom Ende eines Zeitalters“ - Wie verändert sich das Revier ohne Kohleabbau?

"Vom Ende eines Zeitalters" – Über das Ende des Kohleabbaus | Video verfügbar bis 14.04.2025 | Bild: ARD
Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm "Das Ende eines Zeitalters"
Arbeit unter Tage ist ein Knochenjob, der auch stolz macht. | Bild: ARD

Diese Bilder sind schon jetzt historisch: In der Bottroper Zeche Prosper fahren 2018 die letzten Bergleute unter Tage. Die Filmemacher, die sie begleiten, kennen die Vergangenheit dieses Ortes. Gabriele Voss und Christoph Hübner drehten bereits 1978 die erste Doku über die Siedlung rund um die Zeche. Ausgerechnet jene Zeche, die 40 Jahre später als letzte in Deutschland geschlossen wurde.
"Damit war der Steinkohlebergbau sozusagen zu Ende", berichtet Cristoph Hübner. "Ja, und das war für uns natürlich umso mehr Grund zu sagen, gut, jetzt müssen wir noch mal hingehen. Und diesen Prozess begleiten, also die Schließung auf der einen Seite. Aber auch, was das bedeutet für den Ort und für das Leben am Ort?"  Am Beispiel von Bottrop-Ebel entsteht so das Porträt einer ganzen Region, die von Kohle geprägt wurde.  

Ein Film über die Menschen unter Tage

Gabriele Voss erinnert sich: "Bergbau hatte ja für die ganze Republik eine ganz große Bedeutung und wenn man sich vorstellt, hier haben mal 500.000 Menschen im Bergbau gearbeitet und die ganzen Familien drumrum, die Zulieferer, wenn man sich das alles vorstellt. Und daher kam natürlich dann auch so ein Interesse, davon mal zu erzählen ja, wer arbeitet denn da eigentlich? Was sind das für Menschen? Was denken die, wie leben die?" 

Manche der damals Porträtierten treffen die Filmemacher mehrmals. Bergmann Herbert Jaskulla 1995: "4 Jahre Rentner und 38 Jahre gearbeitet. Zusammen 38 Jahre. Das reicht doch, ne?" 2020 kehren die Filmemacher zurück und stehen an Jaskullas Grab, dem Zeugnis eines von harter Arbeit geprägten Lebens.  

Eine Region im Umbruch

Der Abbau der Zechen ist in den 80ern schon im vollen Gang. Dass es irgendwann mal ganz vorbei sein würde, hätte trotzdem niemand für möglich gehalten. Der Film und seine Protagonisten blicken mit Wehmut zurück. "Was wir auch deutlich als Wunsch von den Leuten bekommen haben", erzählt Hübner, "also von den Leuten, die auch in der Zeche arbeiteten, war etwas von dem Stolz zu zeigen auf ihre Arbeit. Also es gibt die Gefahren, es ist eine schwere Arbeit, aber es gibt gleichzeitig diesen Stolz, den wir am Anfang vielleicht gar nicht richtig verstanden haben."

Der Film erzählt die Geschichten hinter dem Kohleausstieg. Von Bergarbeitern, die in den 90ern für ihre Arbeitsplätze demonstrieren. Bis hin zur endgültigen Schließung der Zechen 2018 und den Folgen für Bottrop-Ebel - und die ganze Region. Die ökologischen Gründe für den Ausstieg werden nur angerissen.  Der Film fokussiert sich auf die sozialen Folgen.  

Über den Verlust eines Stückes regionaler Identität

Schicht im Schacht auch in der Prosper-Kantine. Der Film ist beim Abschied mit dabei. Was macht es mit einer Gemeinschaft, wenn das, was über Generationen hinweg identitätsstiftend war, unwiederbringlich verschwindet? Es geht in dem 40 Jahre umspannenden Film nicht nur um Bottrop-Ebel oder ums Ruhrgebiet. Sondern um die großen Fragen unserer Zeit.  

Zeche im Ruhrgebiet
Der Kohleabbau prägt die Region - bis heute. | Bild: ARD

"Ein befreundeter Filmkritiker hat gesagt, er hat das Gefühl, das ist ein Film über Deutschland", erklärt Hübner. "Wahrscheinlich ist diese Umbruchsphase, die es gibt, ja, dass etwas Altes weg ist oder weggeht mit der Zeit, zerbröselt und etwas Neues kommen muss, aber man weiß noch nicht genau, was kommt. Ja, das hat etwas ganz Allgemeines."  

"Vom Ende eines Zeitalters" - ein umfassendes Filmepos über ein Stück deutscher Geschichte.  

"Vom Ende eines Zeitalters“
von Gabriele Voss und Christoph Hübner
ab 24. April im Kino

(Beitrag: Yasemin Ergin)

Stand: 14.04.2024 18:40 Uhr

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So., 14.04.24 | 23:20 Uhr
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Produktion

Norddeutscher Rundfunk
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