SENDETERMIN So., 06.09.09 | 17:03 Uhr | Das Erste

Faszinierender Hai

Ein Hai passiert ein Riff
Ein Hai passiert ein Riff. | Bild: BR

Seit über 400 Millionen Jahren bevölkern Haie alle Meere unseres Planeten. Im Laufe ihrer Entwicklung haben sie mit 450 Arten jede ökologische Nische erobert. Der Walhai ist mit fast 15 Metern der größte Fisch, den es gibt. Trotz seiner Größe ernährt er sich nur von Mikroorganismen. Räuberische Arten wie Sandtigerhaie attackieren sogar Beute, die größer ist als sie selbst. Für den perfekten Biss wachsen Hai-Zähne ein ganzes Leben lang nach. Manche Haiarten haben sogar das elegante Schwimmen verlernt. Katzen- und Pjamahaie bleiben fast immer Bodenähe bei ihrer Lieblingsspeise: Krustentieren.

Nur wenige Haiarten sind für den Menschen gefährlich. Der Grund, warum Haie dem Menschen überhaupt begegnen, ist meist die ausgeprägte Neugier der Tiere.

Ein Hai auf Beutesuche
Ein Hai auf Beutesuche. | Bild: BR

Haie verfügen über ein erstaunlich entwickelte Sinnesorgane. Ihr Geruchssinn ist phänomenal. Sie können Blutpartikel in einer Verdünnung von 1:10 Millionen wahrnehmen. Einen verletzten Fisch riechen sie über Kilometer. Mit speziellen Poren am Kopf – den sogenannten „Lorenzinischen Ampullen“ – registrieren Haie außerdem minimale Stromfelder. Jede noch so kleine Bewegung unter Wasser ist ein elektrischer Impuls. Einen Sardinenschwarm, der von Vögeln überfallen wird, wirkt auch auf Kilometer entfernte Haie wie eine Fanfare, die zum Fressen ruft. Wenn dann auch noch Delfine auftauchen, wird die erstaunliche Intelligenz der Haie deutlich. Delfine drängen die Sardinen mit ihrer Atemluft und regelrechten Blasenvorhängen eng zusammen. Die Haie warten - sie orientieren sich am Verhalten der anderen Arten. Sie beginnen erst dann zu fressen, wenn die Delphine alles perfekt vorbereitet haben. Schwarmfische wie Sardinen versuchen, die elektrischen Sensoren der Haie in die Irre zu führen, indem sie in exakten Formationen den Angriffen ausweichen: Der Schwarm wirkt wie ein riesiger Fisch. Aber jetzt verlassen sich die Haie auf ihre perfekt angepassten Augen. Hai-Augen reagieren wie das menschliche Auge auf Licht – die Pupillengröße verändert sich. Keine andere Fischart ist dazu in der Lage. Schnell und zielsicher suchen sich die Jäger einzelne Opfer heraus.

Haie sind eine der größten Attraktionen. Tourismusverbände schätzen, dass jeder lebende Hai für die Tourismus-Industrie mehr als 100 000 Euro wert ist. Die Flossen eines toten Hais bringen dagegen nur ein Paar Euro. Hai-Tourismus ist vielleicht eine Chance, die Fische vor der Ausrottung zu bewahren.

Adressen & Links

Hagenbecks Tierpark in Hamburg ist an Artenschutzprogrammen für Haien beteiligt und züchtet selbst Haie:
Tierpark Hagenbeck Gemeinnützige Gesellschaft mbH
Lokstedter Grenzstraße 2
22527 Hamburg
Telefon (040) 53 00 33-0

Autor: Florian Guthknecht (BR)

Stand: 12.08.2015 14:03 Uhr

Sendetermin

So., 06.09.09 | 17:03 Uhr
Das Erste

Sprungmarken zur Textstelle