So., 07.06.09 | 17:10 Uhr
Das Erste
Sangalaki – Schutz für Schildkröten
Die ersten Meter sind die gefährlichsten
Oft sind es nur wenige Meter vom Nest ins Meer – aber für eine Meeresschildkröte ist das Leben von Anfang an gefährlich. Fressfeinde wie Warane, Krabben, Greifvögel oder Fische warten schon auf die frisch geschlüpften Reptilien. Nur jedes Tausendste, so wird geschätzt, wird sich bis zum erwachsenen Tier entwickeln.
Meeresschildkröten im Visier von Jägern und Eiersammlern
Die Celebes-See zwischen Borneo und Sulawesi ist über lange Zeit ein Paradies für Meeresbewohner. Doch dann kommt alles anders: Der Fischreichtum des indonesisches Meers wird gnadenlos ausgebeutet. Vor allem auf Bali wird der Konsum von Schildkrötenfleisch angeheizt. Und die Eier aus frisch geplünderten Gelegen werden zu einer begehrten Delikatesse.
Eine Kölner Ethnologin gegen die Turtle-Mafia
Hiltrud Cordes hat schon Erfahrung im Artenschutz mit Orang Utans gesammelt und monatelang in abgelegenen Dörfern Indonesiens gelebt, als sie auf das Problem stößt, das die Turtle-Mafia für die Artenvielfalt bedeutet. Dass Naturschutz in Indonesien auch mühsame Lobbyarbeit ist, konnte sie in den letzten zehn Jahren zur Genüge erleben. Nicht zuletzt ihr Zugang zur indonesischen Mentalität hilft mit, die Turtle Foundation dort zu etablieren.
Noch ist die Unterwasserwelt Indonesiens nicht verloren
Wenn die Turtle Foundation sich bemüht, die wichtigsten Niststrände der Berau-Inseln rund um die Uhr zu bewachen, dann profitiert davon neben den Meeresschildkröten auch die übrige Tierwelt. Fischer, die mit Sprengstoff oder Gift die Riffe zerstören, bleiben auf Distanz.
Adressen & Links
Turtle Foundation
Ammerlander Hauptstr. 1
82541 Münsing
Tel.: (08177) 92 60 38
Die Homepage dieser Stiftung bietet Informationen über Schildkröten und verschiedene Schutzprogramme
www.turtle-foundation.org
Autor: Eberhard Meyer (BR)
Stand: 24.09.2015 13:59 Uhr