So., 31.01.10 | 17:03 Uhr
Das Erste
Adriadelfine in Gefahr
Von den vielen verschiedenen Delfinarten, die einst in der Adria lebten, ist nur eine übrig geblieben – der "Große Tümmler", bekannt aus der Fernsehserie Flipper. Mit nur 220 Tieren ist aber auch dieser Bestand akut gefährdet, denn fast jeden Monat wird ein toter Delfin an Land gespült. Die kroatische Tierärztin Marina Duras-Gomercic von der "Gesellschaft zur Rettung der Delfine" sucht mit ihren Kollegen von der Uni Zagreb nach den Ursachen für das rätselhafte Delfinsterben.
Todesfalle Fischernetze
Beim Sezieren der toten Tiere zeigt sich, dass die meisten der großen Tümmler sterben, weil sie beim Jagen in den Stellnetzen der örtlichen Fischer Teile der Netze verschlucken und ersticken. Offenbar ist durch die Überfischung des Mittelmeeres das Nahrungsangebot für Delfine knapp geworden. Erschreckenderweise verenden in den Stellnetzen der lokalen Fischer immer häufiger vor allem Jungtiere. Die Forscherin geht davon aus, dass die erwachsenen Delfine ihren Babys das Jagen in den Netzen gezielt beibringen – mit fatalen Folgen.
Neuartige Netze
Hilfe verspricht sie sich von moderneren Netzen, die weniger leicht reißen und dann auch nicht verschluckt werden. Außerdem können Jungtiere diese Netze mit ihrem Sonar vielleicht auch besser erkennen. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Rettung der letzten "großen Tümmler" wird die Eröffnung eines Delfinschutz-Zentrums in diesem Sommer auf der Insel Molat sein.
Adressen & Links
Für den Aufbau des Delfinschutz-Zentrums bittet die Gesellschaft zur Rettung der Delfine um Spenden unter:
Gesellschaft zur Rettung der Delfine e.V. (GRD)
Ulrike Kirsch
Kornwegerstr. 37
81375 München
Tel.: (089) 741 604 10
Fax: (089) 741 604 11
E-Mail: info(at)delfin.schutz.org
kroatische Partner:
VAL (Welle)
Martina Duras Gomercic
Ulica Dragutina Albrechta 4
1000 Zagreb, Kroatien
E-Mail: martina.duras(at)vz.tel.hr
Autorin: Sabine Frühbuss
Stand: 27.05.2013 15:48 Uhr