Die Harnas Wildlife Foundation
Die Harnas Wildlife Foundation
Die ganze Geschichte begann mit ein paar Cent und einem Stück Brot. Für diesen Preis kaufte Marieta van der Merwe einem Mann am Rande einer staubigen Landstraße irgendwo in Namibia einen ausgemergelten kleinen Affen ab. Das ist jetzt über dreißig Jahre her und war die Geburtsstunde für das "Waisenhaus für wilde Tiere".
Die hundert Quadratkilometer große Tierrettungsstation am Rande der Kalahari-Wüste ist der Hauptschauplatz der ARD-Doku. "Harnas" besteht aus Farmgebäuden, einer Tierklinik, einer Lodge und mehreren Freigehegen für die bedürftigen Patienten.
Zu den Bewohnern gehören unter anderem Löwen, Leoparden, Geparde, Karakale, Paviane, Grüne Meerkatzen, Giraffen, verschiedene Antilopenarten und die vom Aussterben bedrohten afrikanischen Wildhunde.
Dem "Harnas"-Team liegen besonders Wildtiere am Herzen, die, meist durch Einwirkung der Menschen in der freien Natur nicht mehr überleben könnten, verwaiste Tierkinder oder verletzte Tiere. Dazu kommen etliche als Haustiere gehaltene und misshandelte Affen und andere Exoten, die in der Rettungsstation abgegeben wurden.
Die meisten Tierbabys werden von Hand aufgezogen. Wenn sie erwachsen sind, können sie in der 8.000 Hektar großen "Lifeline", der Auswilderungszone der Farm, ihre natürlichen Instinkte wiederfinden und so frei wie möglich und so geschützt wie nötig unter der Aufsicht der Menschen nach den Gesetzen der Wildnis leben.
Marieta van der Merwe ist die Gründerin und Chefin von "Harnas". Sie ist mitunter etwas raubeinig, hat aber ein großes Herz und einen goldenen Humor. Bei ihr wachsen alle verwaisten Tierbabys auf.
Frikkie von Solms leitet das Volontärprogramm und ist neben Schalk van der Merwe der zweite "Raubtiermann" auf "Harnas". Wer ihn zu den Löwen oder Leoparden begleitet, kann davon ausgehen, dass er etwas erlebt. Frikkie ist hart aber gerecht, manchmal wirkt er sogar etwas schroff. Aber seine forschen Kommandos dienen nur der Sicherheit der Volontäre und werden ihm deshalb stets verziehen.
Echte Fachleute sind die Buschmänner, die mit ihren Familien auf der Wildtier-Rettungsstation leben. Rund zwanzig Stammesangehörige der San sind auf "Harnas" angestellt. Früher haben sie von der Jagd gelebt, jetzt sind sie mit ihrem Wissen um die Wildtiere unverzichtbar – etwa wenn die Giraffen vermisst werden. Kanna Pikiro kann die Spuren im Busch genau deuten und führt die Volontäre zielsicher zu ihnen.