Regisseurin Katharina Mückstein über "Blind ermittelt"
Sie führen bereits zum zweiten Mal Regie bei „Blind ermittelt“ und sind gebürtige Wienerin. Ein Vorteil bei dieser Produktion?
Es macht großen Spaß, in der eigenen Stadt einen Krimi wie „Blind ermittelt“ zu drehen. Immer wieder entdecke ich Orte, Blickwinkel und Ansichten von Wien aufs Neue, die ich so noch nicht kannte. Für „Tod im Prater“ führten uns die Dreharbeiten in den Wiener Prater, unweit meiner Wohnung. Der Prater – ein über hundert Jahre existierender Vergnügungspark und Parkanlage – ist wohl für alle, die nahe Wien oder in Wien aufgewachsen sind, ein Ort von Kindheitsträumen und Abenteuergeschichten. So auch für mich. Dazu kommt die schillernde Ästhetik der Fahrgeschäfte. Für „Die nackte Kaiserin“ hingegen konzentrierten wir uns auf das historische Wien. So konnten wir beispielsweise einen opulenten, queeren Maskenball im barocken Palais Kinsky in der Wiener Innenstadt drehen. Das Publikum kann sich hier auf einen besonderen Schauwert freuen.
Worauf haben Sie bei der Inszenierung besonders geachtet?
In den neuen Folgen lebt Alexander Haller nicht mehr im Hotel seiner Familie, sondern in einer neuen Wohnung mit Niko Falk als Nachbarn. Den Wohnort einer blinden Person zu gestalten, war für mein Team und mich eine besonders schöne Herausforderung. Alles musste funktional und klar sein, zugleich achteten wir auf angenehme Materialien und ein Gefühl von Geborgenheit. Sonderermittler Haller macht nun auch Tai Chi, um sich zu konzentrieren. Mir hat der Gedanke gefallen, der Figur eine private, etwas verletzlichere Seite zu geben. Haller ist superintelligent, aber er ist eben auch nur ein Mensch.
In beiden Folgen war es mir ein großes Anliegen, auf Diversität in der Besetzung zu achten. So hatte ich die Möglichkeit, zwei spannende und vielseitige Ensembles zusammenzustellen.