Tom Burke im Interview
Er spielt Athos in "Die Musketiere"
Was zieht uns an der unbekümmerten Art an, mit der die Musketiere ihr Leben führen?
Die Lebenserwartung war damals nur halb so hoch wie heute, also haben alle nur für den Augenblick gelebt. Es gab niemanden, vor dem sie Rechenschaft ablegen mussten. Sie mussten nicht lange die Konsequenzen ihres Handelns abwägen oder großartig Pläne schmieden. Das hört sich aus unserer heutigen Sicht natürlich sehr reizvoll an, denn wir leben in einem komplizierten Zeitalter, und jeder einzelne steht ständig unter Druck. Für die Musketiere war das Leben einfach. Ein Drama wie dieses ist ein Ort, zu dem wir an einem Sonntagabend fliehen können, um unsere Alltagssorgen zu vergessen. Deswegen findet die Geschichte weltweit immer wieder ein so großes Publikum.
Wie verhält es sich mit Athos und Milady?
Das ist alles sehr kompliziert! Sie ist der Grund, dass er den Frauen ganz generell misstraut. Er ist da ziemlich extrem. Den Namen Athos hat er sich, als er Musketier wurde, auch deshalb ausgesucht, weil so auch der heilige Berg in Griechenland heißt, wo Frauen keinen Zutritt haben. Ich fand es großartig, dass wir uns hier ein wenig näher damit beschäftigen konnten, wie Athos wohl an diesem Punkt seines Lebens mit Frauen umgehen würde. Er ist von vollendeter Höflichkeit und ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle. Aber er meidet die Frauen und hat sich längst von der Idee verabschiedet, dass er sich jemals neu verlieben könnte. Die anderen sind alle hoffnungslose Romantiker. Aber Milady gibt ihm immer wieder Grund zur Sorge; sie wirft regelrecht einen Schatten auf sein Leben.
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