»Schon immer hat mich interessiert, den Stachel, das Falsche, im augenscheinlich Richtigen zu suchen, und das hat mich auch bei der Rolle Rudolf Augstein begleitet. Diese Mischung aus jungenhaftem, charmanten Ehrgeiz und Tatendrang und der Verbissenheit eines Menschen, der um alles in der Welt seine Erkenntnis durchsetzen will. Diese Mischung aus "Hahn im Korb" und Einsamkeit. Und darin auch die Frage, ob der Zweck die Mittel heiligen darf. Denn, wenn ich mich jederzeit auf der Seite des Richtigen und Konformen bewege, lässt sich dann überhaupt etwas verändern? Ich glaube nicht, dass Augstein die klassische Charisma-Rolle ist – das ist eher Strauß –, sondern vielmehr in seinen feinen Nuancen eine unglaubliche Vielfalt bietet. Das habe ich versucht umzusetzen, und genau das ist es auch, was mich an Menschen am meisten interessiert: Das, was nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist.«
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