Fragen an Karl Fischer

Sergente Vianello

Erst ein Streik, dann ein Anschlag und schließlich ein Mord: Commissario Brunetti (Uwe Kokisch) und Sergente Vianello (Karl Fischer) ermittelt in einem komplexen Fall.
Commissario Brunetti und Sergente Vianello ermitteln | Bild: ARD Degeto / Nicolas Maack

Würde man Sergente Vianello fragen, ob Commissario Brunetti ein guter Chef ist – was würde er antworten? Wie würden Sie das Verhältnis der beiden beschreiben?

Der Commissario und Vianello waren sich von Anfang an sehr sympathisch. Sie reden beide nicht um den heißen Brei herum, sondern jeder sagt immer offen, was er denkt. Natürlich ist Brunetti Vianellos Vorgesetzter, aber das lässt er ihn nicht spüren. Auch dass er Akademiker ist und Vianello nur die Pflichtschule absolviert hat, spielt keine Rolle. Sein Vater war ja auch ein einfacher Arbeiter. Das Entscheidende ist die Suche nach der Wahrheit, man nimmt niemals Geschenke oder Zuwendungen an. Damit sind Brunetti und Vianello in der Questura mit Signorina Elettra zusammen so ziemlich die Einzigen.

Der Erfolg der "Donna Leon"-Reihe ist seit Jahren ungebrochen. Die Zuschauer lieben die Brunetti-Krimis. Wie erklären Sie sich das anhaltend große Interesse an der Reihe? Was macht Ihrer Meinung nach den besonderen Reiz aus?

Einmal die großartigen Romanvorlagen von Donna Leon und natürlich Venedig. Für ganz Viele eine Sehnsuchtsstadt und das größte bewohnte Freilichtmuseum der Welt. Viel Wasser, keine Autos und immer wieder eine Topbesetzung. Sehr oft sagen mir Zuseher, dass sie eigentlich keine Krimis schauen, aber "Donna Leon" ist anders, nicht so blutig. Die Hauptfigur hat Familie mit all den kleinen und großen Problemen und es ist meist auch eine gehörige Portion Humor dabei.

Sie drehen alle zwei Jahre in Venedig. Das Team kennt sich schon sehr lange. Wie muss man sich die Zusammenarbeit vorstellen – wie eine Art Familientreffen?

Familientreffen ist gut, aber wie in jeder Familie herrscht nicht immer nur eitel Sonnenschein. Wir werden von vielen beneidet, aber zwei Filme in zwei Monaten zu drehen, ist ein ganz schönes Arbeitspensum. Das Wichtigste ist immer, dass man wirklich top vorbereitet anreist.

Inzwischen kennen Sie Venedig sicherlich wie Ihre Westentasche. Welchen Insider-Tipp können Sie den Zuschauern für ihren Besuch in der Lagunenstadt geben – was sollten sie auf keinen Fall verpassen?

Einfach treiben lassen – weg vom sogenannten Ameisenpfad zwischen Markusplatz und Rialtobrücke. Keine Angst vorm Verlaufen, nur so entdeckt man immer wieder etwas Neues. Viele Besucher haben vielleicht Sorge, bestohlen zu werden, aber das passiert am ehesten dort, wo das große Gedränge herrscht. In der Parallelgasse ist es dann ganz ruhig. Unbedingt nach Burano fahren, die bunten kleinen Fischerhäuschen sind wunderschön.

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