Michael Ostrowski | Ferdinand Zankl
Das Schöne an den Krimis aus Passau ist, dass sie eine durchgehende Geschichte haben. Der oft unterschätzte Wald- und Wiesendetektiv Ferdinand Zankl wird aufgrund der schicksalhaften Verbandelung mit den beiden Frauen im Zeugenschutzprogramm quasi dazu genötigt, heldenhaft zu agieren. Das ist schon einmal eine gute Ausgangssituation. Dazu kommt das angespannte Verhältnis zwischen Frederike Bader und ihrer Tochter Mia. Zankl steht oft in der Mitte. Die gegenseitige Abhängigkeit der drei Hauptfiguren wirkt sich in jeder Geschichte aus. Einerseits müssen sie wohl oder übel zusammenarbeiten, andererseits ergeben sich aus dieser Zwangsbeglückung viele Reibereien und Konflikte. Da jeder Film auch eine eigenständige in sich abgeschlossenen Story erzählt, bleibt es abwechslungsreich. Die Protagonist:innen können sich weiterentwickeln, ihr Verhältnis verändert sich ständig – auch aufgrund der Konfrontation mit unterschiedlichen Kriminalfällen. Für mich ist neben den guten Plots vor allem auch die exzellente Besetzung eine der großen Stärken der Reihe. Die Figuren sind bis in die kleinste Nebenrolle großartig gecastet. Für meine Figur war es mir wichtig, dass sie ein Grenzgänger ist. Einerseits sehr gewissenhaft, andererseits mit abseitigem Schmäh ausgestattet, ist der Zankl eine Figur, die man sich merkt. Er verkleidet sich, er macht auf Understatement, er haut sich voll ins Zeug und schlägt einen blutrünstigen Verbrecher nieder – it's all in a day's work of Ferdinand Zankl, private Eye und Lebemann aus Passau.