Interview mit Hannelore Elsner
Frau Elsner, als Agnes, die Frau, die Sie in diesem Film spielen, Komalschek nach Jahrzehnten vor der Wohnung seines Hauses wiedersieht, gerät sie in Panik. Zu Recht?
Auf jeden Fall! Agnes birgt in sich ein ganz großes Geheimnis, von dem außer ihr und ihrem Mann niemand weiß. Sie ist sicher, dass Komalschek die Wahrheit kennt und hat nun große Angst, dass diese ans Licht kommt und damit ihre Familie auseinanderbricht. Komalscheks pure Anwesenheit, seine vorwurfsvollen Blicke auf ihr Haus, seine Gänge durch die Straße empfindet sie als Bedrohung. Sie weiß sich nicht zu wehren, nur einmal verliert sie die Fassung, als Komalschek sie ausgerechnet auf der Beerdigung ihres Mannes fragt: "Wo ist das Kind?". Agnes will, dass Komalschek verschwindet, sie glaubt, dass sie alle unter diesem schrecklichen Geheimnis gelitten und gebüßt haben. Sie will, dass alles so bleibt, wie es in den letzten 30 Jahren war.
War es das Ensemble, allen voran die erneute Zusammenarbeit mit Götz George, weshalb Sie diese Rolle angenommen haben?
Das Drehbuch war großartig, ich mochte die Geschichte, die eine ganz archaische ist. Für mich hat sie etwas von einem 'film noir'. Düster und schwarz – so hat sie Kaspar Heidelbach ja auch inszeniert. Zugesagt habe ich natürlich auch wegen des wunderbaren Ensembles mit Götz George, Manfred Zapatka, Hanno Koffler und all den anderen. Da man über meine Figur Agnes im Drehbuch nicht viel erfährt, habe ich sie sehr instinktiv gespielt.
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