Interview mit Janek Rieke
Herr Rieke, wie würden Sie Tjelle Fisker beschreiben?
Tjelle Fisker ist unglaublich charmant. Mit seiner freundlichen, zugewandten Art nimmt er alle für sich ein. Hinter dieser Fassade verbirgt sich aber auch noch eine ganz andere Seite. Die große Einsamkeit in seinem Leben hat über die Jahrzehnte hinweg tiefe Spuren in seiner Seele hinterlassen.
Ihre Figur ist hochkomplex. Wie haben Sie diese Rolle angelegt?
Tjelle Fisker hat eindeutig ein Geheimnis. Hier gilt es vor allem zu entscheiden, zu welchem Zeitpunkt welche Wesenszüge sichtbar werden. Das war für mich die besondere Herausforderung und hat mich an der Rolle gereizt.
Haben Sie eine darstellerische Distanz zu Ihrer Figur aufgebaut?
Die meisten Dinge, die Tjelle Fisker tut, sind völlig in Ordnung. Er flirtet zwar mit einer vergebenen Polizistin, aber sonst tut er nur normale Dinge. Nach diesen Drehtagen konnte ich prima schlafen. Nach den beiden Tagen, an denen wir den Showdown gedreht hatten, war ich ziemlich erledigt. Das war körperlich hart, aber es war auch mental nicht so leicht. Dabei kommt alles Mögliche hoch, das nimmt man dann manchmal auch mit ins Bett.
Was macht den neuen „Dänemark-Krimi“ so besonders?
Es gibt viele spannende, überraschende Wendungen in der Geschichte, und ich finde die Anfangssequenz besonders bösartig ausgedacht. Ein Opfer, das in eine Polizeiwache flüchten kann, eigentlich schon in Sicherheit ist, wird aus Versehen weggeschickt und der Jäger bekommt eine zweite Chance.
Haben Sie einen Bezug zu Skandinavien?
Meine Mutter war Schwedin. Wir haben fast jeden Sommer in der Nähe von Stockholm verbracht. Mein Schwedisch ist eher mittelgut, aber ich kann Essen bestellen und über das Wetter plaudern. Das darf man übrigens nur, wenn der Sommer super ist. Ist der Sommer verregnet, ist das Wetter ein Tabu-Thema.
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