»»Ich bin dein Mensch« entstand frei nach der Erzählung von Emma Braslavsky, die sich auch in ihrem Roman »Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten« mit Versprechen und Grenzen von Beziehungs-Hubots auseinandersetzt. Für die Erzählung »Ich bin dein Mensch« erfand sie Dr. Alma Felser, eine Paartherapeutin, aus deren Perspektive sie Beziehung mit dem allzu perfekten künstlichen Gegenüber ausleuchtet. Emma Braslavsky beschreibt ihr Interesse an dieser Konstellation:
Mich reizte beim Schreiben dieser Erzählung, nahe Zukunft nicht auf technologischer, sondern auf sozialmolekularer Ebene zu suchen, also in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich habe mich der Zukunft durch Vertrautes genähert und einen künstlich erweiterten Raum ausgeleuchtet, der einem bekannt, gegenwärtig und nicht düster oder steril vorkommen sollte. Das Humane zeigt sich oft in paradoxen Situationen, vor allem in Momenten der so genannten Entmenschlichung, zum Beispiel, wenn ein Mensch und ein Roboter eine Liebesbeziehung eingehen, wie in meiner Geschichte. Hier gerät das Individuum an seine Grenzen.
In meiner Erzählung wollte ich eine Frau als Mensch verstanden wissen, nicht als Frau mit Frauenproblemen, nicht als Opfer, sondern als Antiheldin, die an ihren Idealen scheitert, als ein Mensch in allzumenschlichen Schwierigkeiten. Ein Mensch, der an Selbstüberschätzung und Lastern leidet. Diese Rollen waren lange Zeit nicht mit Frauen besetzt. Dr. Alma Felser ist eine berühmte Paartherapeutin, die als beinah letzter Mensch glaubt, Liebe könne es nur zwischen echten Menschen geben. Sie lehnt die leichte Hubot-Liebe ab. Als ihre langjährige Beziehung dann aber kaputtgeht, bestellt sie sich heimlich selbst so einen Androiden, natürlich als den Idealmann, wie sie ihn sonst in ihren Artikeln immer propagiert. Zuerst ist sie im Rausch, doch dann versteht sie, dass Tom der Partner ist, den sie zwar will, aber nicht der, den sie braucht.«
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