Fragen an Maja Schöne

Marit (Maja Schöne) fühlt sich von Christian (Henning Baum) angezogen.
Marit fühlt sich von Christian angezogen. | Bild: ARD Degeto / Christiane Pausch

Wie definieren Sie Familie für sich persönlich?

Familie ist ein eigenes kleines Universum, das für mich in erster Linie ein Ort der Geborgenheit, der Liebe, des Rückhalts, der Nähe und des Vertrauens ist.

Das Thema Eifersucht fällt im Film durch seine Abwesenheit auf. Wie erklären Sie sich das?

Beim Lesen des Drehbuchs ertappte ich mich dabei, dass ich mir genau diese Frage stellte. Und daher war ich umso erfreuter, dass dieser Film eben nicht auch noch dieses Thema anschneidet. Er versucht sich darauf zu konzentrieren, ob es möglich ist, darauf zu verzichten – und das mit sehr viel Humor. Dadurch überrascht er und sendet die Frage zurück an den Zuschauer. Wie würde ich damit umgehen? Wäre für mich hier möglicherweise eine Grenze überschritten? Mir gefällt, dass Fragen in den Raum gestellt werden und der Zuschauer angeregt wird, sich selbst zu hinterfragen, und nicht zum wiederholten Mal eine vorhersehbare Geschichte erzählt wird, die meine eigenen Sehgewohnheiten nur bestätigt.

Als Marit die Freundin von Jonas unvermittelt vor der Haustür trifft, hält sich ihre Begeisterung in Grenzen. Was geht in ihr vor? Ist es doch ein Unterschied, über etwas in der Theorie zu sprechen und es dann zu leben?

Selbstverständlich ist das ein Unterschied. Die reale Konfrontation mit Johanna ist eine Herausforderung – auch wenn Jonas und Marit theoretisch alles geklärt und abgesprochen haben. Marit wird bewusst, dass das doch etwas in ihr auslöst und mit ihr macht – und es sie nicht kalt lässt. Dennoch will sie sich an die von ihr und Jonas aufgestellten Regeln halten und tut es auch. Und das wiederum mit einer großen Stärke und einer guten Portion Humor.

Eine offene Beziehung und ein gemeinsames Familienleben – kann das funktionieren?

Es ist wahrscheinlich eine Utopie, aber der Film zeigt eine humorvolle Annäherung an das Thema, was mir sehr gefällt. Es geht mal nicht darum, was alles nicht möglich ist und nicht funktioniert, sondern: warum eigentlich nicht? Und durch diese Behauptung werde ich als Zuschauer aufgefordert, mich dazu ins Verhältnis zu setzen.

Welche Rolle spielt die Musik innerhalb des Familiengefüges?

Musik ist ein wunderbares Mittel, jenseits von Sprache zu kommunizieren. Im Film spielt sie eine große Rolle, ob nun die Familie selbst gemeinsam musiziert oder die Mädchen zusammen in der Band – und sich auf diese Art und Weise annähern. Auch in der Szene, in der Jonas nach Hause kommt und Marit sieht, setzt er sich an Klavier, fängt an zu spielen – sie sprechen kein Wort. Sie setzt sich zu ihm und begleitet ihn, sie spielen gemeinsam. Und alles ist erzählt. Vertrauen, Nähe, bei sich und dem anderen sein, gleichermaßen.

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