Die Rainbow-Warrior-Affäre (DGSE/ Frankreich) (1985)

Geheimdienst
Das Schiff zu versenken, war geplant – Tote sollte es allerdings nicht geben. | Bild: Picture Alliance

Der französische Auslandsgeheimdienst DGSE versenkte im Jahr 1985 das Greenpeace-Schiff "Rainbow Warrior" in Auckland, Neuseeland, kurz bevor es zu einer Protestaktion gegen Atomtests im Südpazifik auslaufen konnte.

Drastisches Mittel gegen Greenpeace-Proteste

Damit wollte die französische Regierung verhindern, dass Greenpeace Aufmerksamkeit auf französische Atomwaffentests lenkte. Zwei von Tauchern am Schiffsrumpf angebrachte Sprengsätze detonierten in einem Abstand von zehn Minuten. Greenpeace-Aktivisten, die nach der ersten Detonation auf das Schiff gingen, wurden von der zweiten Sprengung überrascht.

Ein Fotograf stirbt bei der Aktion

Der Fotograf Fernando Perreira ertrank in seiner Kabine, als der zweite Sprengsatz ein großes Loch in die Bordwand riss und das Unterdeck geflutet wurde.

Beteiligte können mit der Schuld nicht mehr leben

Dreißig Jahre nach dem Vorfall ging Jean-Luc Kister, einer der Taucher des DGSE, an die Öffentlichkeit und zeigte Reue. "Wir sind keine Attentäter, wir haben ein Gewissen", sagte er französischen Medien. "Ich habe die Last des Todes eines unschuldigen Mannes auf meinem Gewissen." Laut Kister war die zweite Detonation nicht gezielt gegen das Leben von Greenpeace-Aktivisten gerichtet, sondern sollte nur die völlige Versenkung des Schiffes sicherstellen.

Schuldeingeständnis – Fehlanzeige

Offiziell hat Frankreich nie Verantwortung für die Tat übernommen. Stattdessen startete der französische Geheimdienst eine Desinformationskampagne, die britische Geheimdienste belasten sollte.