BND-Mitarbeiter in Bagdad (BND/ BRD) (2003)

Geheimdienst
Zwöf Menschen sterben bei einem Bombardement – ausgelöst von einer BND-Aussage. | Bild: Picture Alliance

Trotz des lautstark verkündeten "Nein", mit dem Kanzler Schröder 2002 einer Beteiligung am Irak-Krieg eine Absage erteilte, gab es doch eine deutsche Dienststelle, die den Amerikanern zuarbeitete: der Bundesnachrichtendienst in Bagdad. Zwei BND-Mitarbeiter blieben vor Ort, als der Rest der deutschen Botschaft das Land verließ.

Alle verließen den Irak – der "BND" blieb

Schlagzeilen machte dann ein Einsatz im Stadtteil Mansur im April 2003. Der amerikanische Militärgeheimdienst DIA bat die BND-Mitarbeiter zu bestätigen, ob ein Konvoi schwarzer Mercedes-Limousinen vor einem Restaurant in Mansur gehalten habe. Saddam Hussein wurde darin vermutet. Der BND-Mann fuhr zum angegebenen Ort und bestätigte die Präsenz der Limousinen.

Eine BND-Aussage mit tödlichen Folgen

Bei der folgenden Bombardierung starben mindestens 12 Menschen, nicht jedoch Saddam Hussein. "Sie gaben uns direkte Unterstützung, sie gaben uns Informationen für die Zielerfassung", sagte ein ehemaliger Pentagon-Mitarbeiter. Der BND dementierte stets, eine Rolle bei Zielerfassungen der Amerikaner gespielt zu haben.

Wie sehr helfen sich die Geheimdienste weltweit?

Der Vorfall warf die Frage auf, inwieweit sich die Kooperation der Geheimdienste von den Regierungen noch steuern ließ. Dass der BND im Irakkrieg entgegen der deutschen Beteuerungen als Waffenbruder der USA fungierte, führte weithin zu Empörung.