»Nach den Erlebnissen am Ende des letzten Falls hat Katrin König eine Auszeit genommen. Aber jetzt, wo sie zurück ist, möchte sie auf keinen Fall einen Sonderbehandlungsstatus haben oder bemitleidet werden. Im Gegenteil: Sie will dem, was ihr passiert ist, nicht zu viel Raum geben und am liebsten so schnell wie möglich wieder durchstarten. Das gelingt ihr natürlich nur so mittelmäßig. Sie begreift, dass etwas mit ihr passiert ist, was sich nicht mehr auslöschen lässt; das begleitet sie jetzt und hat sie verändert. Was jedoch nicht bedeutet, dass sie dem permanent ausgeliefert ist. Sie kann auf jeden Fall wieder professionell arbeiten und stellt das auch unter Beweis.
Ich glaube, dass sie vorher rationaler und abgeklärter mit den Dingen umgegangen ist, die ihr im Berufsleben begegnet sind, dass sie sie ein bisschen mehr von sich fernhalten konnte. Jetzt berühren sie sie mehr, als ihr teilweise lieb ist. In gewisser Weise kann es für sie allerdings auch von Vorteil sein, dass sie jetzt einige Dinge mehr spürt und zulassen muss; denn das kann ihr in ihrer Arbeit als Profilerin nützlich sein. Auch in der Tanzszene mit Bukow in der Bar sieht man, dass Katrin König ein bisschen mehr loslässt als sonst; sie wird offener, aber sie hat sich/es noch nicht so ganz im Griff. Sie und Bukow trauen sich was in der Situation. Trotzdem wissen beide um alle inneren und äußeren Hürden, um die Unmöglichkeit eines Zusammenkommens.
Katrin König beharrt aus guten Gründen darauf, einen wahrheitsgemäßen Bericht über die Ereignisse am Ende des letzten Falls zu schreiben. Erstens möchte sie sich auf keinen Fall erpressbar machen, und zwar von keiner Seite. Und zweitens will sie authentisch bleiben, denn daraus zieht sie ihre Kraft. Sie hat diesen Beruf ergriffen, weil es ihr um Gerechtigkeit geht und um Recht. Wenn sie sich daran für sich selbst nicht halten würde, bräche in ihr etwas zusammen. Hinsichtlich der Frage, wie es mit ihr jetzt weitergeht, ist das natürlich heikel. Sie bewegt sich an einer Grenze. Ob sie weitermachen kann, hängt davon ab, wie übergeordnete Stellen das aufnehmen.«
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