Gespräch mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers
Axel Prahl als Kriminalhauptkommissar Frank Thiel
Jan Josef Liefers als Prof. Karl-Friedrich Boerne
„Freiheit“ ist ein zentrales Thema in diesem „Tatort“. Was bedeutet Freiheit wohl für Professor Boerne und Hauptkommissar Thiel?
Axel Prahl: Wäre ich ein Drehbuchautor, würde ich Thiel zum Thema „Freiheit" folgenden Satz sagen lassen: „Der Begriff ‚Freiheit‘ ist eine Hure, die sich gerne mit vielen ins Bett legt.“ „Freedom is just another word for nothing left to lose …”
Jan Josef Liefers: Der Professor lässt ausrichten, der Schlüssel zur Freiheit sei Disziplin! Wer keine Disziplin hat, sitzt ewig im Gefängnis!
Boerne und Thiel verbringen während der Ermittlungen mal wieder gezwungenermaßen eine gemeinsame Nacht. Genießen die beiden das inzwischen?
Axel Prahl: Dazu kann ich nur sagen: „Was wäre Ernie ohne Bert?“
Jan Josef Liefers: Oder Waldorf ohne Statler? Oder Musik ohne Tänzer? Oder für Herrn Thiel: Bier ohne Schaum?
Was war das Besondere, in einem Haus zu ermitteln, das einem Museum für exotische Kunst gleicht?
Axel Prahl: Also in der Küche und im Bad, zwei der wichtigsten Räumlichkeiten für Thiel, war alles normal.
Jan Josef Liefers: Herrlich! Arbeiten, wo andere Eintritt für zahlen müssen. Aber, ohne zu viel verraten zu wollen – es ist nicht alles Kunst, was staubt.
In diesem Fall entwickelt Frank Thiel eine Sympathie für die verdächtige Doreen. Könnte es sein, dass Thiel ein Faible für mysteriöse Frauen hat?
Axel Prahl: Der Begriff Sympathie ist in diesem Zusammenhang doch etwas zu kurzgefasst. In diesem Fall war es in erster Linie die aufopfernd, selbstlose Liebe dieser Frau, die Thiel einerseits fasziniert hat, andererseits aber auch bemitleidenswert empfand. Dass Thiel ein Faible für mysteriöse und bisweilen auch anstrengende Menschen hat, belegt ja allein schon seine Beziehung zu Professor Boerne.
Wie steht es in diesem Fall um die berufliche Distanz von Frank Thiel?
Axel Prahl: Ich würde sagen, ganz ausgezeichnet! Er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen!
Silke Haller, Professor Boernes Assistentin, spielt eine entscheidende Rolle bei den Ermittlungen. Wieviel Anteil hat sie an Boernes scharfem Verstand?
Jan Josef Liefers: Sie ist die Medulla oblongata in Boernes Hirn. Vielleicht auch der suprachiasmatische Nukleus. Auf jeden Fall regiert sie in Boernes Stammhirn.
Es gibt eine Szene in der Rechtsmedizin, in der Silke Haller vollen Körpereinsatz zeigt. Würde Thiel gern die Rolle mit ihr tauschen?
Axel Prahl: Wenn ich an Frau Hallers Stelle dieses Experiment durchgeführt hätte, wäre der Herr Prof. nicht so glimpflich davongekommen. Insofern hatte das alles so schon seine Richtigkeit.
Und wie haben Sie die Kampfszene zwischen Silke Haller und Professor Boerne empfunden?
Jan Josef Liefers: Selten hat die Welt einen derart robusten Einsatz zum Nachteil des Alabasterkörpers des Professors in einem sonntäglichen Unterhaltungsfilm gesehen!!
Professor Boerne hat ein Faible für Extravaganz. Gibt es eine Szene oder ein Requisit aus diesem Film, das perfekt zu seiner Persönlichkeit passt?
Jan Josef Liefers: Wann hätte ein Rechtsmediziner je eine Statue obduziert?
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