Tatort-Indizien

Zahlen, Daten, Fakten

Screen aus dem Tatort-Vorspann
Screen aus dem Tatort-Vorspann | Bild: Repro: WDR

Kommissare

In 1.000 "Tatort"-Folgen wirkten bisher insgesamt 89 Ermittler bzw. Ermittlerteams mit. Die meisten Fälle haben die Hauptkommissare Batic und Leitmayr (Miro Nemec und Udo Wachtveitl) aufgeklärt; in 72 Einsätzen ermittelte das Team vom BR aus München bisher. Auf den zweiten Platz kommen ihre Kollegen aus Köln, die Hauptkommissare Max Ballauf und Freddy Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) vom WDR mit 67 Einsätzen. Den dritten Platz belegt mit 64 Fällen die SWR-Hauptkommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), die bereits seit 1989 ermittelt und damit die dienstälteste Kommissarin ist. Es spricht auch für die Kontinuität der Reihe, dass so viele langgediente Kommissare noch immer beim "Tatort" aktiv sind und zugleich ständig neue junge Ermittler an den Start gehen. Seit 2015 waren das insgesamt fünf neue Teams. 2017 wird mit Hans-Jochen Wagner als Hauptkommissar Friedemann Berg, Eva Löbau als Hauptkommissarin Franziska Tobler und Harald Schmidt als Kriminaloberrat Gernot Schöllhammer ein weiteres Team vom SWR hinzukommen.

"Tatort"-Vorspann

Seit dem Start der Reihe im Jahr 1970 wird der "Tatort" durch denselben Vorspann eingeleitet, der bis auf geringfügige Modernisierungen seither unverändert geblieben ist. Dieser Vorspann hat sich in das Gedächtnis von Generationen eingeschrieben und nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass der "Tatort" zu einer wiedererkennbaren Marke geworden ist. Kreiert wurde der "Tatort"-Vorspann von Peter Hoheisel, Bayerischer Rundfunk/Fernsehen. Die Musik stammt von Klaus Doldinger. Augen und Beine im Vorspann gehören dem ehemaligen Schauspieler Horst Lettenmayer. Vor nunmehr 46 Jahren bekam er von seiner Agentur einen folgenschweren Anruf – "Die suchen ein paar Augen, meld’ Dich mal" –, der ihn am Sonntag nach der „Tagesschau“ zum Dauergast auf den Bildschirmen machte. In einer "Tatort"-Folge ist von Horst Lettenmayer übrigens mehr zu sehen: 1989 spielte er in "Der Pott" einen Gewerkschaftsboss.

"Tatort" im Visier der Zuschauer

Der "Tatort" ist eine Institution beim deutschen Fernsehpublikum. Durchschnittlich fast zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer (9,53 Mio.) sahen die 40 Erstausstrahlungen im Jahr 2015. Auf der Hitliste der zehn meistgesehenen Fernsehsendungen ist der "Tatort" jeden Monat mit mindestens einem, gewöhnlich aber mit mehreren Fällen vertreten – regelmäßig schaffen das sonst nur noch die Fußballspiele der deutschen Nationalmannschaft und die Hauptausgabe der "Tagesschau". In den Jahren 2014 und 2015 erreichte der "Tatort" so viele Zuschauer wie zuletzt im Jahr 1993.

Eine Fernsehsendung kann ein derart großes Publikum nur dann binden, wenn daran alle Generationen teilhaben. Und eben dies ist auch beim "Tatort" der Fall. Neben den älteren Zuschauern, die dem Format seit Jahrzehnten die Treue halten, erfreut sich der "Tatort" auch beim jüngeren Publikum großer Beliebtheit: Der Marktanteil der unter 50-Jährigen lag 2015 bei durchschnittlich 22,6 Prozent; bei den Zuschauern ab 50 Jahren waren es 29,9 Prozent. So einig sind sich die Generationen selten bei ihren Fernsehinteressen. Und was die Altersgruppen eint, das trennt auch die Geschlechter nicht: Männer und Frauen versammeln sich am Sonntagabend gleichermaßen beim Krimischauen im Ersten.

Der "Tatort" ist eines der großen medialen "Lagerfeuer": Fast 50 Millionen Bürger (46,81 Mio.), das sind knapp zwei Drittel der deutschen Bevölkerung, sehen sich im Verlauf eines Jahres mindestens einen der auf den verschiedenen Sendeplätzen im Ersten oder den Dritten Programmen gezeigten "Tatort"-Fälle an. Und wer in Deutschland zum "Tatort"-Publikum zählt, entwickelt auch eine regelrechte Leidenschaft für die Fälle, denn der durchschnittliche Zuschauer konsumiert in jedem Jahr etwa 18 Filme der Reihe. In den vergangenen Jahren hat nicht nur die Sendereihe als Ganzes eine für derart langlebige Formate eher ungewöhnliche stetige Aufwärtsentwicklung genommen, auch Einzelfälle sorgten für Rekordmarken. Der "Tatort: Schwanensee" aus Münster erreichte am 8. November 2015 13,69 Millionen Zuschauer und kam damit auf die höchste Zuschauerzahl im "Tatort" seit Oktober 1992. In den Jahren 2015/16 brachten es insgesamt 14 verschiedene "Tatort"-Episoden auf mehr als zehn Millionen Zuschauer.

TitelOrtDatumMio.Marktanteil
Schwanensee (WDR)Münster08.11.201513,6935,5
Erkläre Chimäre (WDR)Münster31.05.201513,0337,0
Ein Fuß kommt selten allein (WDR)Münster08.05.201612,7536,9
Der Himmel ist ein Platz auf Erden (BR)Nürnberg12.04.201512,2133,8
Rebecca (SWR)Konstanz10.01.201611,028,0
Dicker als Wasser (WDR)Köln19.04.201510,7830,6
Kartenhaus (WDR)Köln28.02.201610,7827,9
Borowski und der Himmel über Kiel (NDR)Kiel25.01.201510,6428,3
Spielverderber (NDR)Hannover22.11.201510,6328,9
Die letzte Wiesn (BR)München20.09.201510,6230,9
Die Wiederkehr (RB)Bremen15.03.201510,6228,7
Freddy tanzt (WDR)Köln01.02.201510,5828,1
Das Muli (RBB)Berlin22.03.201510,2327,0
Niedere Instinkte (MDR)Leipzig26.04.201510,1128,2

"Tatort" für die Ohren

Seit 2008 gibt es in der Hörfunk-Reihe "ARD Radio Tatort" jeden Monat einen neuen Fall von prominenten Autorinnen und Autoren. Neun starke Ermittlerteams, die in den jeweiligen Regionen der produzierenden Sender verortet sind, sorgen für Vielfalt und spannende Unterhaltung. Bekannte Schauspieler wie u.a. Uwe Ochsenknecht oder Karoline Eichhorn leihen den Figuren ihre Stimmen. Der "ARD Radio Tatort“ ist mit über 100 Ursendungen längst zu einer Marke im Hörfunk und zu einer festen Größe für alle "Tatort"- und Hörspielfans geworden. Alle Kultur- und Wortprogramme der ARD senden die Originalhörspiele innerhalb einer Woche. Ab der Erstsendung werden die jeweiligen Folgen für mindestens ein Jahr zum Download im Netz angeboten und sind regelmäßig unter den Top Ten der führenden Podcast-Portale zu finden. Informationen und Downloads unter www.radiotatort.ARD.de.

"Tatort"-App

www.tatort.de/app

Seit Mai 2016 ist die erfolgreichste Krimi-Reihe Deutschlands rund um die Uhr auf dem Smartphone und Tablet abrufbar. Zusätzlich gibt es News und Hintergrundinformationen, und der Spürsinn der "Tatort"-Fans wird mit interaktiven Elementen auf die Probe gestellt. Die "Tatort"-App ist kostenfrei und für die Betriebssysteme iOS und Android im Apple-Store sowie dem Google Playstore verfügbar.

Über das Hauptmenü können die Rubriken "Live ermitteln", "TV Programm", "Alle Videos", "Alle Fälle", "Alle Kommissare", "Public Viewing", "Gastauftritte", "#TATORT", "Service", "Info" und "Suche" angesteuert werden. Hinter der Rubik "Gastauftritte" verstecken sich so manche Überraschungen: Die Bandbreite der Gäste reicht von Roger Moore bis Helene Fischer. Zusätzlich bietet die App zu jeder TV-Premiere im Ersten Deutschen Fernsehen das Second-Screen- Angebot "Live ermitteln" an, bei dem die User aktiv mitermitteln und tippen können, wer der Täter ist.

Im Rahmen der App sind aktuelle "Tatort"-Videos erstmals ohne zeitliche Beschränkung verfügbar und können mit AirPlay und Chromecast drahtlos gestreamt werden.

Social Media & YouTube

www.facebook.com/tatort
twitter.com/tatort

Auch in den sozialen Netzwerken ist der "Tatort" eine der erfolgreichsten und beliebtesten Marken der ARD. Auf Facebook hat die Krimiserie inzwischen fast 900.000 treue Fans und bei Twitter knapp 180.000 Follower. Der #TATORT führt seit langem die Social-Media-Charts am Sonntagabend an. Der bisher meistdiskutierte "Tatort" war der Wiesbadener Fall "Im Schmerz geboren" mit 20.557 Tweets. Der Durchschnitt der vergangenen drei Jahre liegt bei 8.164 #TATORT-Tweets pro Abend.

Interessant dabei: "Tatorte" mit einer hohen TV-Quote müssen nicht immer für viel Diskussion in den sozialen Medien sorgen.

Parallel zum Start der "Tatort"-App wurde ein YouTube- Channel gelauncht, der neben der aktuellen Erstausstrahlung viele Extras zu den "Tatorten" bietet: Interviews, Outtakes, Vorschauen, Drehberichte u. v. m.

HbbTV

Das Erste bietet auch eine eigene HbbTV-Applikation für den "Tatort" an. Über den "Red Button" können sich die Zuschauer über künftige Folgen informieren und verpasste Filme am TV-Gerät ansehen. Wie auch in der Mediathek, verfügen alle "Tatort"-Folgen über Untertitel für Hörgeschädigte. Für Menschen mit Sehbehinderung bietet das HbbTV-Angebot eine Fassung mit Audiodeskription und eine barrierefreie Bedienungsoberfläche.

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