Interview mit Kaspar Heidelbach
Regie
Zwischen den Dreharbeiten von "Bausünden" und dem ersten Kölner "Tatort" lagen genau 20 Jahre. Für das Team Ballauf und Schenk waren Sie der Regisseur der ersten Stunde. Wie hat sich das Verhältnis der beiden Ermittler-Figuren zueinander verändert?
Mit Dietmar und Klaus habe ich schon an über 600 Drehtagen zusammengearbeitet. Oft reicht nur der Blickkontakt, und wir wissen, was der andere meint. Da ist eine Freundschaft entstanden. So ist das bei den Ermittlerfiguren auch. Wobei die zu Beginn erstmal richtig Stress hatten. Freddy Schenk hatte die Party wegen seiner Beförderung schon geplant, da wurde ihm Max Ballauf als Chef vor die Nase gesetzt. Schenk stand im ersten Fall sogar unter Korruptionsverdacht. Als beide aber paritätisch die Leitung der Mordkommission übernahmen, konnten sie Freunde werden.
Was macht aus Ihrer Sicht das Erfolgsrezept aus, und ist "Bausünden" in diesem Sinne ein typischer "Tatort" aus Köln?
Ballauf und Schenk, die beiden sind für mich ein odd couple, da gehören die Frotzeleien dazu. Schenk ist ja eher der impulsive Typ, der analytische Ballauf musste ihn vor allem in den ersten Jahren häufiger richtig einbremsen. "Bausünden" ist auch in dieser Hinsicht für mich ein typischer Fall. Der klassische Ermittlungskrimi steht im Vordergrund.
In "Bausünden" haben Sie auch selbst einen kleinen Cameo-Auftritt als Zeuge mit Hund. Sehen wir Sie da mit Ihrem eigenen Haustier?
Einen Hund habe ich nicht, aber diesen habe ich mir ausdrücklich gewünscht, eine Bulldogge, das Wappentier der legendären früheren Satire-Zeitschrift ›Simplicissimus‹. Dazu macht es dem Team großen Spaß, wenn der Regisseur sich vor der Kamera blamiert.
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